Feuerbauer nimmt Stellung Queere Puppe verbrannt? Ein Osterfeuer wirft Fragen auf

Im Osterfeuer in Blankenese wurde eine Strohpuppe mit regenbogenfarbenen Haaren verbrannt. Das löste Irritationen aus. Ein Feuerbauer nimmt Stellung zu den Vorwürfen.
Lodernde Flammen und eine Menschenmenge, die drumherum steht: Das Osterfeuer hat große Tradition im Norden und brannte am vergangenen Karsamstag in zahlreichen Hamburger Stadtteilen. In Blankenese entfachte eine Strohpuppe Aufregung.
Laut Angaben der Tageszeitung (taz) empfand eine Person die regenbogenfarbene Perücke der Strohpuppe als irritierend. Ihn und seine Familie haben die Regenbogenfarben an den Ausdruck der LGBTQ+-Bewegung erinnert. Die Verbrennung habe sich "nicht richtig" angefühlt. t-online hat mit einem der Organisatoren gesprochen.
Keine absichtlichen Assoziationen
Jan S. organisiert das Osterfeuer in Blankenese schon seit vielen Jahren. Er selbst war auch dieses Jahr mit dabei und als Feuerbauer am Elbstrand aktiv. Er erklärt, dass die bunte Puppe keine absichtlichen Assoziationen zu queeren Menschen aufweisen sollte. Die Puppe wurde – wie in jedem Jahr – von Kindern selbst bemalt und bunt angezogen.
"Die Puppe stellt den Wintergeist dar und wird im Osterfeuer verbrannt. Schon oft haben die Kinder die Puppe bunt gestaltet. Damit soll auf keinen Fall jemand diskriminiert werden", erklärt Jan S. "Wir Organisatoren sind selbst ein bunter Kreis aus Jung und Alt."
Das Bezirksamt Altona habe ebenfalls Gespräche mit den Feuerbauern geführt, in denen keine diskriminierenden Absichten festgestellt werden konnten. Gleichwohl nehme das Bezirksamt die Kritik der Besucher und die damit verbundene Irritation ernst.
"Daher wird das Bezirksamt Altona künftig verstärkt auf einen sensibleren und bewussteren Umgang hinwirken, sodass sich keine Personengruppen durch die Tradition bei den Blankeneser Osterfeuern diskriminiert fühlen", heißt es seitens des Bezirksamts.
- Gespräch mit Jan S. vom 2. Mai 2025
- Pressekontakt Bezirksamt Altona