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Hamburg

Hamburg: Nazis provozieren an KZ-Gedenkstätte – Sicherheit erhöht


Vandalismus in Neuengamme
Rechtsextreme provozieren an KZ-Gedenkstätte

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 06.05.2025Lesedauer: 2 Min.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor den Toren Hamburgs: Immer wieder wird der Ort Ziel rechtsextremer Provokationen.Vergrößern des Bildes
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme im Osten Hamburgs (Archivbild): Immer wieder wird der Ort Ziel rechtsextremer Provokationen. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
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Sticker mit Nazisymbolen, Hakenkreuze, Holocaustleugnung: Die Gedenkstätte Neuengamme beklagt eine Zunahme rechtsextremer Provokationen. Jetzt zieht die Leitung Konsequenzen.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme im Südosten Hamburgs sieht sich zunehmend Angriffen von Neonazis ausgesetzt. Der Leiter der Gedenkstätte, Oliver von Wrochem, sprach in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" über eine Vielzahl rechtsextremer Provokationen auf dem Gelände – darunter Nazi-Schmierereien, SS-Symbole und gezielte Leugnungen des Holocaust.

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"Auf unseren Mahnmalen finden wir immer wieder Sticker mit Nazisymbolen und Schmierereien", sagte von Wrochem in dem Gespräch mit "Die Zeit". Besonders besorgniserregend sei, dass bekannte rechtsextreme Influencer die Gedenkstätte als Kulisse für Videos nutzen – etwa um den Holocaust zu leugnen. Zuletzt seien erneut Hakenkreuze in einem Gebäude sowie im Außenbereich entdeckt worden.

Rechtsextreme Übergriffe häufen sich

Auch andere Gedenkorte wie Sachsenhausen oder Buchenwald würden nach Angaben von Wrochem "teilweise noch viel häufiger angegriffen". Dort komme es zu Hitlergrüßen vor den Krematorien oder offenem Neonazi-Verhalten. In Neuengamme hätten Rechtsextreme ihre SS-Tätowierungen offen gezeigt.

Das Personal sei zudem gezielten Provokationen ausgesetzt. Besuchende stellten immer wieder vermeintlich harmlose Fragen wie: "Gibt es dafür Belege?" oder "Stimmt das denn wirklich?" – oft mit dem Ziel, NS-Verbrechen zu relativieren, sagte von Wrochem zu "Die Zeit".

Strengere Sicherheitsmaßnahmen in Neuengamme

Als Reaktion habe die Gedenkstätte ihre Hausordnung verschärft. Wer faschistische oder menschenverachtende Symbole zeige oder entsprechende Äußerungen tätige, könne vom Gelände verwiesen werden. Die Ausstellungsaufsichten seien mit Notfallknöpfen ausgestattet, mit denen im Ernstfall sofort die Polizei alarmiert werden kann. Diese seien aber nicht neu, sondern schon vor einiger Zeit installiert worden, sagte eine Sprecherin der Gedenkstätte auf t-online-Anfrage.

Das KZ Neuengamme war nach Angaben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte das größte Konzentrationslager im nordwestdeutschen Raum. Über 100.000 Menschen aus ganz Europa wurden dort oder in einem der mehr als 85 Außenlager inhaftiert. Mindestens 42.900 von ihnen überlebten die Haft nicht.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Pressestelle der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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