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Hamburg

Hamburg: Nazis provozieren an KZ-Gedenkstätte – Sicherheit erhöht


Vandalismus in Neuengamme
Rechtsextreme provozieren an KZ-Gedenkstätte

Von t-online, mkr

05.05.2025 - 11:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor den Toren Hamburgs: Immer wieder wird der Ort Ziel rechtsextremer Provokationen.Vergrößern des Bildes
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor den Toren Hamburgs: Immer wieder wird der Ort Ziel rechtsextremer Provokationen. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
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Sticker mit Nazisymbolen, Hakenkreuze, Holocaustleugnung: Die Gedenkstätte Neuengamme beklagt eine Zunahme rechtsextremer Provokationen. Jetzt zieht die Leitung Konsequenzen.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme im Südosten Hamburgs sieht sich zunehmend Angriffen von Neonazis ausgesetzt. Wie das Portal "evangelisch.de" berichtet, finden Mitarbeitende der Gedenkstätte immer wieder Aufkleber mit Nazisymbolen und Schmierereien an den Mahnmalen. Auch an anderen Erinnerungsorten in Deutschland habe sich die Lage deutlich verschärft, sagte der Leiter der Gedenkstätte, Oliver von Wrochem, dem Portal.

Laut dem Bericht kommt es nicht nur zu Sachbeschädigungen, sondern auch zu gezielten Inszenierungen: Ein rechtsextremer Influencer habe sich kürzlich vor dem Eingang der Gedenkstätte gefilmt und dabei den Holocaust geleugnet. In einem der Gebäude sowie im Außenbereich seien zudem erneut Hakenkreuze entdeckt worden.

Rechtsextreme Übergriffe häufen sich

Von Wrochem berichtete außerdem, dass Neonazis auf dem Gelände offen ihre SS-Tätowierungen zeigten. An anderen Orten wie Sachsenhausen oder Buchenwald seien rechtsextreme Übergriffe laut seinen Angaben sogar noch häufiger – etwa mit "Heil Hitler"-Rufen oder Hitlergrüßen vor den Krematorien.

Auch das Personal sei zunehmend Provokationen ausgesetzt, heißt es im Bericht. Besucher stellten immer häufiger scheinbar harmlose Fragen wie: "Gibt es dafür Belege?" oder "Stimmt das denn wirklich?" – häufig nicht aus echtem Interesse, sondern mit dem Ziel, die NS-Verbrechen zu relativieren, so von Wrochem.

Strengere Sicherheitsmaßnahmen in Neuengamme

Als Konsequenz habe die Gedenkstätte ihre Hausordnung verschärft, wie es bei "evangelisch.de" weiter heißt. Wer faschistische oder menschenverachtende Symbole zeige oder entsprechende Äußerungen tätige, könne vom Gelände verwiesen werden. Die Ausstellungsaufsichten seien inzwischen mit Notfallknöpfen ausgestattet, mit denen sie die Polizei alarmieren können. Diese seien aber nicht neu, sondern schon vor einiger Zeit installiert worden, sagte eine Sprecherin der Gedenkstätte auf t-online-Anfrage.

Hintergrund: Das KZ Neuengamme war nach Angaben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte das größte Konzentrationslager im nordwestdeutschen Raum. Über 100.000 Menschen aus ganz Europa wurden dort oder in einem der mehr als 85 Außenlager inhaftiert. Mindestens 42.900 von ihnen überlebten die Haft nicht.

Verwendete Quellen
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