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Hamburg

Hamburg: Letzter Pächter verabschiedet sich mit Feuerwerk aus Kleingarten


Ein Abschied mit Knall
Kampf verloren: Hartnäckiger Kleingärtner räumt seine Parzelle

Von t-online, jdl

Aktualisiert am 07.05.2025 - 14:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Hamburg Bergedorf Letzter Gärtner räumt die Fläche - Mit FeuerwerkVergrößern des Bildes
Die letzte Hütte auf dem Areal in Bergedorf am Curslacker Neuer Deich (Archivbild): Der letzte Kleingärtner hat aufgegeben. (Quelle: HamburgNews/NA)
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Mit Bocelli und Böllern, verabschiedete sich Alexander als letzter Pächter der Kleingartenkolonie am Curslacker Neuer Deich – er verlor einen monatelangen Kampf gegen den Abriss.

Er war der Letzte: Um Mitternacht Anfang Mai stellte Alexander seine Musikbox ans Gartentor, ließ "Time to Say Goodbye" über das verwaiste Gelände der ehemaligen Kleingartenkolonie schallen – und zündete gemeinsam mit Freunden ein Feuerwerk.

Ein symbolischer Abschied für das, was er ein "100 Jahre altes Naturparadies" nennt. Mit dem Abbruch seiner Laube auf dem Areal nördlich der A25 endet auch der letzte Protest gegen den geplanten Forschungs- und Innovationspark in Hamburg-Bergedorf.

Der Einzelkämpfer unter 97 Pächtern

Während 96 andere Pächter nachgaben und ihre Lauben freiwillig geräumt hatten, stemmte sich der 37-jährige Alexander monatelang gegen die Räumung. Für ihn war es mehr als ein Garten: "Ich tat es für die Tiere, die Natur", sagt der Einzelhandelskaufmann im Gespräch mit bergedorf.tv.

Er legte sogar Einspruch gegen die Räumung ein, forderte vor dem Amtsgericht Bergedorf 100.000 Euro – für seine Laube und noch einmal so viel für den Naturschutz. Ohne Anwalt, mit klarer Haltung: "Ich wusste, das kann ich nie gewinnen. Aber das war es wert!"

Kampf gegen Goliath

Im April kam es zum Vergleich. Alexander akzeptierte: 15.000 Euro für sich, 5.000 Euro für die Hamburger Wildtierstiftung – deutlich mehr als die meisten anderen. "Mehr ging nicht, nicht ohne ein hohes Risiko", sagt er nüchtern.

Sein größter Schmerz? Nicht der Abriss selbst. Sondern das Ende eines Ortes, an dem sich Natur in seltener Vielfalt entfalten konnte: "Ich trauere nicht meiner Laube hinterher, sondern dem Naturparadies, das nun verriegelt wird."

Nun entsteht der Körbe Campus

Auf dem Gelände soll der Körber Campus entstehen. Der Komplex umfasst knapp 50.000 Quadratmeter Gebäudefläche. In dieser werden Verwaltung, Entwicklung, Produktion und Logistik nach untergebracht.

Der Technologiekonzern Körber hat weltweit mehr als 12.000 Mitarbeiter an über 100 Standorten. Die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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