Landgericht Hamburg Mann gefesselt, geschlagen und erpresst: Gerichtsprozess startet

Mit Kabelbindern gefesselt, geschlagen, bedroht – ein Mann aus Schleswig-Holstein erlebt im Juli 2024 den Albtraum seines Lebens. Jetzt stehen die mutmaßlichen Täter vor Gericht.
Sie fesselten ihn an einen Stuhl und schlugen auf ihn ein: Vor dem Hamburger Landgericht müssen sich seit Mittwoch drei Menschen in einem brutalen Erpressungsfall verantworten. Zwei Männer im Alter von 35 und 39 Jahren sollen einen Mann in eine Falle gelockt, misshandelt und schließlich um 35.000 Euro gebracht haben. Die Tat geschah bereits im Juli 2024 – nun beginnt der Prozess.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war eine 37-jährige Frau in den Plan eingebunden. Sie soll das spätere Opfer, einen 33-Jährigen aus Kuddewörde bei Schwarzenbek, unter einem Vorwand in ihre Wohnung in Hamburg-Bergedorf gelockt haben. Dort lauerten bereits die beiden Hauptangeklagten sowie ein bislang unbekannter dritter Täter.
Kabelbinder an Armen und Beinen
Die Männer sollen das Opfer auf einen Plastikstuhl gesetzt haben und mit Kabelbindern an Armen und Beinen gefesselt. Mit Schlägen und massiven Drohungen sollen sie ihn dazu gezwungen haben, den Ort eines Geldverstecks preiszugeben. Einer der Täter forderte demnach mindestens 150.000 Euro.
Unter dem Druck der Misshandlungen verriet der 33-Jährige schließlich den Standort des Bargelds in seinem Wohnhaus. Zwei der Täter fuhren daraufhin in den kleinen Ort im Kreis Herzogtum Lauenburg und holten 35.000 Euro aus dem Versteck. Danach flüchteten sie mit dem Auto des Opfers.
Menschenraub undf Körperverletzung
Die Vorwürfe gegen die 39- und 35-jährigen Angeklagten wiegen schwer: Ihnen wird gemeinschaftlicher erpresserischer Menschenraub in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Die 37-Jährige ist wegen Beihilfe angeklagt.
Alle drei Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt. "Mein Mandant wird sich schweigend verteidigen", sagte der Anwalt des 39-Jährigen. Die Verhandlung wird fortgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa
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