Schwere Körperverletzung in St. Georg Rotlichtkrieg in Hamburg: Drei Männer stehen vor Gericht

Ein blutiger, vermeintlicher Bandenkrieg um die Kontrolle über Hamburgs Rotlichtmilieu sorgte im Januar für Schlagzeilen. Nun beginnt der Prozess.
Nach der blutigen Auseinandersetzung im Hamburger Stadtteil St. Georg am 16. Januar 2025 findet heute der Prozess statt. Im Mittelpunkt des Prozesses stehen drei Angeklagte, die einen 15-jährigen Schützen schwer verletzt haben sollen.
Der Vorfall ereignete sich in einem türkischen Restaurant am Steindamm, als der 15-Jährige den Laden betreten und gezielt auf einen 49-jährigen Mann geschossen haben soll. Dieser wurde leicht verletzt. Anschließend flüchtete der Schütze Richtung Hansaplatz. Männer aus dem Umfeld des Opfers, darunter die drei Angeklagten, nahmen die Verfolgung des Jugendlichen auf.
Männer sollen auf 15-Jährigen eingeprügelt haben
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg sollen die drei Angeklagten den Jugendlichen in einem Lokal am Hansaplatz überwältigt haben. Während einer der Angeklagten den Täter in den Würgegriff genommen habe, habe der andere mit einer mitgeführten Schusswaffe zweimal auf dessen Oberschenkel geschossen. Der dritte Angeklagte soll dem Jugendlichen mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Weitere Tritte und Schläge folgten laut Generalstaatsanwaltschaft.
Der 15-jährige Schütze erlitt zwei Durchschussverletzungen an beiden Oberschenkeln, eine Nasenbeinfraktur, eine Schädelprellung und eine Platzwunde am Kopf. Die drei Männer sind wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
Laut Berichten könnte ein Streit über Zwangsprostitution und Menschenhandel hinter der Tat stecken. Eine tschetschenische Gruppe soll demnach versucht haben, die Kontrolle über bulgarische Straßenprostituierte in Hamburg zu übernehmen. Der Prozess beginnt am heutigen Montag um 12. Uhr.
- Presseliste Nr. 22/2025 der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 13. Januar 2025