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Hamburg

Bei Hamburg: Fallschirmspringer verliert Bein – jetzt fliegt er wieder


Bein bei Horror-Sturz verloren
Fallschirmspringer aus Norderstedt fliegt trotz Amputation wieder

Von t-online, mkr

08.06.2025 - 14:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Jörg Schmidtke trainiert im Windkanal: Nach seinem dramatischen Unfall ist er heute Spitzensportler mit Prothese.Vergrößern des Bildes
Jörg Schmidtke trainiert im Windkanal: Heute ist der 42-Jährige ein Spitzensportler mit Prothese. (Quelle: Elmar Gürtler)
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Ein Sturz aus 30 Metern Höhe kostet Jörg Schmidtke fast das Leben. Heute fliegt der 42-Jährige aus der Nähe von Hamburg wieder – und will anderen Mut machen.

Ein folgenschwerer Fehler im Mai 2017 stellt Jörg Schmidtkes Leben auf den Kopf. Der erfahrene Fallschirmspringer stürzt beim Landeanflug aus 30 Metern Höhe. Der Schirm klappt zusammen, der Norderstedter fällt ins Koma. Als er Wochen später aufwacht, fehlt ihm ein Teil seines linken Beins. Seine Familie hatte die schwere Entscheidung zur Amputation treffen müssen.

Trotzdem gibt er nicht auf. Als Ziel setzt sich Schmidtke: "Ich möchte wieder alles machen, was geht." Acht Jahre später hat er es geschafft: Der heute 42-Jährige fliegt wieder – mit einer Prothese, die ihn Schritt für Schritt zurück ins Leben gebracht hat.

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Ein Moment verändert für Jörg Schmidtke alles

Der Unfall war Folge eines Umbaufehlers an seiner Ausrüstung. "Der Fallschirm faltete sich vom Viereck zum Dreieck", erinnert sich Schmidtke. Durch den Aufprall werden Organe beschädigt, die Durchblutung bricht zusammen.

Doch schon in der Frührehabilitation beginnt der Norderstedter wieder stundenweise zu arbeiten. Dabei hilft ihm nicht nur sein sportlicher Ehrgeiz, sondern auch die Unterstützung von Freunden, Familie und Kolleginnen.

Denn die psychische Belastung ist beinahe stärker als die physische: Er muss die Amputation akzeptieren und lernen, mit seinen Schuldgefühlen umzugehen. "Wie geht es jetzt weiter? Wie will ich leben? Was mache ich in Zukunft?" sind existenzielle Fragen, die sich Schmidtke in dieser Zeit stellt.

Mobil mit Technik – und Haltung

2019 kehrt Schmidtke in den Windkanal zurück – und fliegt seither für Team Germany bei Indoor Para Skydiving-Wettkämpfen. Noch wichtiger ist ihm das Projekt "Para-Takeoff", mit dem er inklusive Events organisiert. "Im Windkanal zu sein ist wie im Wasser treiben. Man muss nicht mehr über seine Behinderung nachdenken", sagt er.

Unter Anleitung speziell geschulter Coaches können dort auch Menschen mit Spastik oder Querschnittlähmung fliegen. In Kooperation mit dem Deutschen Fallschirmsportverband wurde daraus sogar eine neue internationale Disziplin entwickelt.

"Ich wünsche mir, dass wir irgendwann Indoor-Skydiving auf Rezept anbieten können", sagt Schmidtke. "Das ist wie eine Mini-Therapie – und gibt den Menschen Selbstvertrauen."

"Am Ende gibt es immer eine Lösung"

Für Schmidtke ist der Weg noch nicht zu Ende. Er will an einer Outdoor-Großformation teilnehmen und sich bei regulären Wettkämpfen mit nicht behinderten Sportlern messen.

"Auch wenn der Weg langwierig ist und die Lösung anders aussieht als gedacht – am Ende gibt es immer eine", sagt er. Und lebt diesen Satz mit jedem Sprung aufs Neue.

Verwendete Quellen
  • Anwendergeschichte "Genium X4 x Fallschirmspringer Jörg Schmidtke", Pressemitteilung vom 13. Mai 2025
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