Künstliche Intelligenz im Nahverkehr HVV testet sprechende Bushaltestelle – KI im Einsatz

Wie komme ich zum Hauptbahnhof? Wer das künftig an einer Hamburger Haltestelle fragt, soll direkt von einem digitalen Sprachassistenten eine Antwort bekommen.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat am Montag auf dem Mobilitätskongress UITP in Hamburg den Prototyp einer smarten Bushaltestelle vorgestellt. Statt auf einen Bildschirm oder ins Smartphone zu starren, können Fahrgäste künftig einfach laut fragen – und erhalten von einem Avatar sofort eine Antwort. Die KI reagiert in mehreren Sprachen, nennt Abfahrtszeiten, Umsteigemöglichkeiten und Ticketpreise, auf Wunsch auch mit QR-Code zum Abspeichern.
Die Technik erinnert an digitale Assistenten wie Siri oder Alexa, funktioniert aber direkt an der Haltestelle. "Unser Ziel ist, dass unsere Fahrgäste keine App mehr brauchen", sagte HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. Die Infos kommen aus einem Lautsprecher, begleitet von einer animierten Figur auf dem Bildschirm.
Könnte Ersatz für Reisezentren sein
Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks kündigte an, dass die Haltestelle im kommenden Jahr in Hamburg aufgebaut werden solle. Auch in Städten ohne Personal vor Ort könnte das System nützlich sein. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer sieht darin einen möglichen Ersatz für Reisezentren – in der Region Köln etwa könnten bis zu 14 solcher Zentren entfallen.
Ob das System massentauglich wird, hängt auch vom Preis ab. Konkrete Zahlen nannte der HVV nicht. Doch laut Tjarks könnte der Stückpreis bei Serienproduktion deutlich sinken. Denkbar sei auch eine Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern, um die Entwicklung gemeinschaftlich voranzutreiben.
- Nachrichtenagentur dpa
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