Zukunft des Nahverkehrs Ohne Fahrer durch die Hansestadt: Hamburg wird VW-Testlabor

Volkswagen will 2027 mit einem autonomen Shuttle in den Regelbetrieb starten. Der ID Buzz AD fährt dann fahrerlos durch Hamburg – jedoch nur innerhalb klarer Grenzen.
Volkswagen macht ernst mit dem autonomen Fahren – und Hamburg spielt dabei eine Schlüsselrolle. Am Dienstagabend stellt der Konzern in der Hansestadt die Serienversion seines selbstfahrenden Elektro-Busses ID Buzz AD vor. Das elektrische Shuttle soll ab 2027 im Rahmen eines Pilotprojekts gemeinsam mit dem Shuttledienst Moia und dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) auf Hamburgs Straßen unterwegs sein – ohne Fahrer am Steuer.
Der ID Buzz AD ist laut VW das erste vollautonome Serienfahrzeug aus europäischer Produktion. Es ist mit Kameras, Lidarsystemen und Radarsensoren ausgestattet, um sich selbstständig durch den Stadtverkehr zu bewegen. Zunächst wird das Einsatzgebiet jedoch klar begrenzt: Die Fahrzeuge dürfen das Hamburger Stadtgebiet nicht verlassen. Fahrten ins Umland – etwa nach Pinneberg oder Lüneburg – sind ausgeschlossen.
ID Buzz AD wird in Hannover produziert
Gefertigt wird der autonome Bulli im VW-Werk Hannover. Dort soll der ID Buzz AD künftig gemeinsam mit den anderen Modellen der Buzz-Familie vom Band laufen. Angaben zur geplanten Stückzahl machte der Konzern bislang nicht.
Bislang waren nur Moia-Mitarbeiter als Testpassagiere an Bord der Fahrzeuge. Noch in diesem Jahr will Volkswagen erste externe Nutzer für Testfahrten auswählen. 2026 sollen 25 Fahrzeuge im Stadtverkehr erprobt werden, ehe 2027 der Regelbetrieb startet – ein Jahr später als ursprünglich angekündigt.
Kritik an Kapazität und Barrierefreiheit
Experten begrüßen das Projekt grundsätzlich, üben aber auch Kritik. Ricco Kämpfer, Experte für autonomes Fahren beim Beratungsunternehmen P3, bemängelt: "Die geringe Passagierkapazität und die fehlende Barrierefreiheit könnten im ÖPNV zum Problem werden." Zudem wachse das Interesse an größeren, automatisierten Linienbussen.
VW plant, den ID Buzz AD auch international zu etablieren. In den USA soll er künftig zusammen mit Uber – vor allem in Los Angeles – eingesetzt werden. Entwickelt wurde das Fahrzeug in Kooperation mit Mobileye, einer Intel-Tochter für autonomes Fahren.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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