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Hamburg

Lieferando in Hamburg: Fahrer treten Freitag und Samstag in Warnstreik


Lieferdienst in Hamburg
NGG ruft Lieferando-Fahrer zum Rekord-Warnstreik auf

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 08.07.2025Lesedauer: 2 Min.
Lieferando-Fahrer (Symbolbild): Viele Kuriere fordern bessere Bezahlung und sichere Arbeitsbedingungen.Vergrößern des Bildes
Lieferando-Fahrer (Symbolbild): Viele Kuriere fordern bessere Bezahlung und sicherere Arbeitsbedingungen. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)
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Hamburg ist am Wochenende Schauplatz des bislang längsten Lieferando-Streiks. Die NGG fordert bessere Löhne und will damit bundesweite Arbeitsniederlegungen anstoßen.

Hungrige Kundinnen und Kunden müssen sich in Hamburg am Wochenende auf Verzögerungen einstellen: Fahrer des größten deutschen Lieferdienstes Lieferando treten am Freitag und Samstag in einen 36-stündigen Warnstreik. Es ist nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der bisher längste Arbeitskampf in der Geschichte des Unternehmens.

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Hintergrund ist ein festgefahrener Tarifkonflikt: Der Mutterkonzern Just Eat Takeaway weigert sich laut NGG seit mehr als zwei Jahren, mit der Gewerkschaft über einen Tarifvertrag für die rund 6.000 Beschäftigten in Deutschland zu verhandeln.

Bislang kein Tarifvertrag bei Lieferando

NGG-Referatsleiter Mark Baumeister kritisierte: "Gerade nach der hohen Inflation der letzten Jahre ist ein Tarifvertrag mehr als überfällig." Zudem müsse Lieferando aufhören, auf Dienstleister wie "Fleetlery" zu setzen, um "im Vorgriff auf die Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie das Kuriergeschäft in fremde Hände zu geben", so Baumeister.

Nach Angaben der NGG seien deshalb allein in Berlin zuletzt rund 500 Arbeitsplätze weggefallen. Häufig hätten die Gekündigten anschließend Angebote von Subunternehmen erhalten – jedoch zu schlechteren Bedingungen.

Forderung nach 15 Euro Mindestlohn

Der Warnstreik in Hamburg soll nach Angaben der NGG nur der Auftakt sein. Gewerkschaftssekretär Vincent Orth erklärte: "Wir fordern mindestens 15 Euro Grundlohn, tarifliche Zuschläge und ein Ende der Auslagerungen." Die Interessenvertretung sieht sich dabei ausdrücklich im Einklang mit den überwiegend migrantischen Beschäftigten.

Der Warnstreik beginnt am Freitag um 12 Uhr und endet am Samstag um Mitternacht. Am Freitagnachmittag wollen die Streikenden zudem vom Gewerkschaftshaus am Hauptbahnhof zum Lieferando-HUB in Hammerbrook ziehen und anschließend zurückkehren.

Kaum Auswirkungen erwartet

Ein Sprecher von Lieferandos Logistiktochter Takeaway Express zeigte sich gelassen. Er rechne "kaum mit Einschränkungen", da die meisten Restaurants ihre Bestellungen selbst auslieferten und nach bisherigen Erfahrungen nur wenige Fahrer dem Streikaufruf folgten.

Zudem verwies er auf die "im Markt einzigartig abgesicherten Arbeitsbedingungen" der Lieferando-Kuriere. Einen Tarifvertrag bezeichnete er angesichts des aktuellen Marktumfelds als "unrealistischer denn je".

Übernahme durch Prosus läuft

Parallel steht Lieferando vor einer tiefgreifenden Veränderung. Die niederländische Mutter Just Eat Takeaway befindet sich derzeit in einem Übernahmeverfahren durch den südafrikanischen Delivery-Hero-Großaktionär Prosus. Aktionäre können ihre Anteile noch bis zum 29. Juli anbieten.

Der Deal soll Prosus rund 4,1 Milliarden Euro kosten und bis Jahresende abgeschlossen sein. Das Management und der Aufsichtsrat von Just Eat Takeaway unterstützen die Übernahme.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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