Patriarch predigt Kriegs-Propaganda Hamburger Bischöfin kritisiert Moskauer Kirchenoberhaupt

Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs kritisiert die Rolle des Moskauer Kirchenoberhaupts Kyrill I. im russischen Angriffskrieg als "überaus fragwürdig". Er unterstütze in seinen Predigten den Propaganda-Kurs.
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat die Rolle des Patriarchen der Russischen Orthodoxen Kirche, Kyrill I., in Russlands Krieg in der Ukraine kritisiert. "Ich finde sein Verhalten überaus fragwürdig. In seinen Predigten vermeidet er das Wort "Krieg". Ein klarer Aufruf zum Ende aller militärischen Handlungen von ihm fehle bis heute, sagte Fehrs dem "Hamburger Abendblatt".
Vielmehr habe er in seiner Sonntagspredigt kurz nach Kriegsbeginn die Gegner Russlands als "Kräfte des Bösen" bezeichnet. "Damit ist der Patriarch ganz auf der Propaganda-Ebene des russischen Regimes. In der Nordkirche kritisieren wir diese Haltung", sagte die Bischöfin, die auch stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende ist.
Ermutigend findet Fehrs, dass sich viele Geistliche entschieden gegen den Krieg wenden. "Es gibt einen öffentlichen Aufruf von Kirchenvertretern der Russisch-Orthodoxen Kirche zur Versöhnung und Beendigung des Krieges im Internet. Er wurde bisher von 290 russisch-orthodoxen Priestern und Diakonen unterschrieben. Dieser Widerstand ist wichtig", sagte die Bischöfin.
- Nachrichtenagentur dpa