Wagen ist 600.000 Euro wert Kuriose Details im Prozess um geklauten Lindenberg-Porsche
Desinformierter Käufer oder Dieb? Die Frage stellt sich das Landgericht Hamburg im Fall des gestohlenen Porsches von Udo Lindenberg. Obwohl der Verdächtige freigesprochen wurde, musste er ins Gefängnis.
Der Diebstahl des Porsches von Udo Lindenberg vor rund zwei Jahren beschäftigt weiter die Hamburger Justiz. Ein 27-Jähriger muss sich seit Freitag in einem Berufungsprozess vor dem Landgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der Angeklagte den Sportwagen entweder mit Komplizen aus der Tiefgarage des Hotels Atlantic in Hamburg entwendete oder dass er das Auto im Wert von 600.000 Euro von unbekannten Dieben übernahm.
Hamburg: Angeklagter in anderem Fall verurteilt
Das Amtsgericht St. Georg hatte den Angeklagten am 6. Oktober vergangenen Jahres vom Vorwurf des Diebstahls oder der Hehlerei in diesem Fall freigesprochen. Wegen gemeinschaftlichen Diebstahls von drei anderen Autos hatte ihn das Gericht jedoch zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Beschuldigte hatten Berufung eingelegt.
Die Polizei hatte den Sportwagen des Rockmusikers drei Tage nach dem Diebstahl am 22. Juni 2020 in einer Garage in Ahrensburg in Schleswig-Holstein sichergestellt. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Porsche 911 R, von dem nur 991 Exemplare gebaut wurden.
Ermittler spricht vor Gerichten über besondere Details
Die Lackierung von Lindenbergs Porsche – schwarz mit roten Streifen – hätten überhaupt nur drei Wagen, sagte der damalige Ermittlungsführer am Freitag als Zeuge vor Gericht aus.
Der 32-jährige Beamte berichtete von mehreren besonderen Details des Falls. Die Diebe hätten den Porsche offensichtlich mit einem Original-Zweitschlüssel gefahren. Zur Tatzeit habe das Tor der Hotelgarage offengestanden. Die Videoüberwachung sei kaputt gewesen, was das Hotel aber erst später bemerkt habe.
Nach der Tat habe sich ein anonymer Anrufer bei der Polizei gemeldet und gesagt, dass der Porsche durch Ahrensburg gefahren sei und er den Fahrer kenne. Aus Angst vor dessen Familie müsse er aber anonym bleiben.
- Nachrichtenagentur dpa