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Hamburg

Hamburg: Elbe droht großes Fischsterben


Grenzwert schon unterschritten
Elbe droht großes Fischsterben – Sauerstoff im Wasser fehlt

Von t-online, EP

Aktualisiert am 22.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Tote Stinte und Niedrigwasser in der Elbe (Archivbilder): Hitzeperioden sorgen für wenig Sauerstoff in der Elbe.Vergrößern des Bildes
Tote Stinte und Niedrigwasser in der Elbe (Archivbilder): Hitzeperioden sorgen für wenig Sauerstoff in der Elbe. (Quelle: Scanpix /Future Image/imago-images-bilder)

Im Sommer wird das Wasser in der Elbe knapp. Das bereitet nicht nur der Schifffahrt Probleme: Tote Fische könnten schon bald an die Ufer gespült werden.

Jedes Jahr im Sommer kommt es in der Elbe zu einem Fischsterben. Grund dafür ist ein sogenanntes Sauerstoffloch, das durch Hitze- und Trockenperioden zustande kommt. In diesem Jahr ist der Sauerstoffmangel ungewöhnlich groß.

An der Messstation Seemannshöft in Hamburg-Waltershof ist am 21. Juni ein Sauerstoffwert von 3,4 Milligramm pro Liter gemessen worden. In den vergangenen Tagen lag der Wert teilweise nur noch bei 2,5 Milligramm pro Liter. Damit die Fische im Gewässer atmen können, darf jedoch der Grenzwert von vier Milligramm pro Liter nicht unterschritten werden.

Hamburg: Auswirkungen in den nächsten Tagen erwartet

Bis die Auswirkungen des Sauerstoffmangels zu sehen sind, dauert es einige Tage. Aktuell seien noch keine toten Fische an den Ufern angespült worden, sagte Elbfischer Lothar Buckow zum NDR. Das könne sich allerdings in den kommenden Tagen ändern. "Die Sauerstoff-Situation im Bereich der Hamburger Tideelbe ist aktuell kritisch", erklärt Renate Pinzke, Sprecherin der Umweltbehörde.

"Ein derartiger Sauerstoffmangel im Gewässer ist leider nichts Ungewöhnliches. "Ungewöhnlich in diesem Jahr ist jedoch, dass die Zone des Sauerstoff-Mangels sich mit jeder Flut bis Bunthaus ausdehnt", so Pinzke weiter.

Woher kommt der Sauerstoffmangel?

Durch Hitzeperioden wird das Wachstum von Algen in den oberen Wasserschichten der Elbe verstärkt. In den unteren Schichten kommt dadurch zu wenig Licht an, Algen können keine Fotosynthese (Sauerstoff-Produktion mittels Licht) betreiben. Also wird auch wenig Sauerstoff gebildet. Sterben die Algen ab, sinken sie in tieferliegende Wasserschichten, wo sie von Mikroorganismen zersetzt werden. Sauerstoff wird verbraucht und Kohlenstoffdioxid freigesetzt.

"Es bildet sich das bekannte "Sauerstofftal" aus", erklärt die Sprecherin der Umweltbehörde. Auch Phosphat und Silikate sorgen für einen Anstieg des Algenwachstums. Sie werden in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt und in die Elbe gespült. "Allgemein gilt: Die Algenfracht aus der Mittelelbe ist aufgrund des Nährstoffüberschusses des Flusses zu groß", so Pinzke.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Telefonat mit einer Sprecherin der Umweltbehörde
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