Tarif Mehr Geld für Metaller-Azubis und Arbeitszeit-Angleichung
Die IG Metall und der Arbeitgeberverband Nordmetall haben sich nach Gewerkschaftsangaben auf etliche Verbesserungen für die rund 130.000 Metaller im Norden verständigt. Dazu zählten mehr Geld für Auszubildende, Freizeit statt Geld für Nachtarbeit, Arbeitszeitkonten, Fahrradleasing und die Angleichung der Arbeitszeiten im Osten, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Beide Tarifpartner hatten sich dazu den Angaben zufolge im Tarifabschluss 2021 verpflichtet.
"Mit dem Modernisierungspaket haben wir viel für die Beschäftigten und die Betriebe erreicht. Wir erweitern die Flexibilität im Betrieb und stärken die Souveränität der Beschäftigten", bewertete der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, die Übereinkunft für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und dem nordwestlichen Niedersachsen.
Auszubildende erhalten demnach zum 1. August 50 Euro mehr im Monat, also monatlich 1097 Euro im ersten und 1191 Euro im zweiten Lehrjahr. "Das zusätzliche Geld soll die hohen Kosten für Fahrten zum Betrieb oder zur Schule wenigstens zum Teil ausgleichen", sagte Friedrich. Das sei gerade in der jetzigen Situation ein wichtiges Signal für die jungen Menschen.
Auf freiwilliger Basis können Betriebe nun Arbeitszeitkonten einführen. Über einen Teil der dort angesparten Stunden dürfen die Beschäftigten dabei weitgehend eigenständig verfügen. "Die Regelung bietet Arbeitnehmern und Arbeitgebern mehr Flexibilität", betonte Friedrich. Einig sei man sich auch bei den Nachtarbeitszuschlägen. Dort könne nun per Betriebsvereinbarung geregelt werden, dass es als Ausgleich mehr Freizeit statt Geld gibt. Ebenfalls per Betriebsvereinbarung kann den Angaben zufolge nun ein Teil des Lohns zum vergünstigten Leasing von Fahrrädern genutzt werden.
Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern können künftig die Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden mit einer teilweisen Kompensation reduzieren. "Mehr als dreißig Jahre nach der Wende wird es Zeit für eine Angleichung der Arbeitszeiten im Osten auf das niedrigere Westniveau", sagte Friedrich. Mit der Regelung entstehe in den Betrieben ein Stück mehr Gerechtigkeit.