Seltenes Naturspektakel Tornado vor der Nordseeküste: "Passiert nicht sehr oft"
Vor Büsum hat es einen Tornado gegeben. Schuld ist die aktuelle Wetterlage über der Nordsee. Im Tagesverlauf könnte es weitere Wasserhosen geben.
Am Dienstagmorgen hat sich vor dem Küstenort Büsum ein Tornado auf der Nordsee gebildet. Die Facebookseite "Wetterwarnungen Norddeutschland" hat ein Foto geteilt, auf dem dieser zu sehen ist. Die Aufnahme sei gegen 8 Uhr von Tönning aus gemacht. Bei weiteren Schauern über dem Meer seien weitere Tornados auf dem Wasser möglich, heißt es dazu.
Der Hamburger Meteorologe Frank Böttcher bestätigte t-online, dass die Aufnahme auf einen Tornado hindeute. Am Dienstagvormittag hat laut Deutschem Wetterdienst (DWD) an der Nordsee geregnet. "Es kommt über dem warmen Wasser der Nordsee immer wieder mal vor, dass sich ein Tornado bildet. Das passiert nicht sehr oft, ist aber auch nicht ungewöhnlich", erklärt Böttcher.
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Grund seien die Temperaturunterschiede zwischen den unterschiedlichen Luftschichten. "Feuchtwarme Luft steigt auf. Passiert das rotierend, können sich unter allein stehenden Schauern über dem Wasser Tornados bilden, die sich über Land jedoch auflösen, weil das Wasser als Wärmequelle fehlt."
Wetter an der Nordsee: Wechselhafte Wochenmitte im Norden
Für die kommenden Tage müssen sich die Menschen im Norden weiter auf wechselhaftes Wetter einstellen. Am Dienstag liegen die Höchstwerte zwischen 19 und 22 Grad an der Küste und 25 Grad im Inland. In der Nacht fallen die Temperaturen auf 11 bis 15 Grad, auf Helgoland bis 17 Grad. Es bleibt trocken.
Am Mittwoch verdichten die Wolken sich laut Vorhersage besonders im Süden, während es im Norden sonnig und trocken bleibt. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 25 Grad. Erst in der Nacht ziehen dicke Wolken auf, zeitweise regnet es im Osten von Schleswig-Holstein. Die Tiefstwerte liegen zwischen 13 und 17 Grad.
- Anfrage bei Frank Böttcher, Meteorologe und Experte für Extremwetter
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa