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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Proteste auf Urlaubsinsel Aktivisten "entern" Sylt: "Reichen die Ferien versauen"
Kilometerlanger Demozug auf Sylt: Demonstrierende wollen ein Zeichen setzen und gegen Ungleichheit demonstrieren. Bislang gibt es keine Zwischenfälle.
Mit einem Demonstrationszug liefen die Demonstrantinnen und Demonstranten unter dem Motto "Sylt entern" vom Bahnhof in Westerland rund 6,5 Kilometer bis nach Kampen. Begleitet wurde die Demo von zahlreichen Einheiten der Bereitschaftspolizei.
Mit dem Demozug wollen die Aktivistinnen und Aktivisten ihren Angaben nach den Reichen "ihre Ferien versauen" und ein Zeichen gegen die wachsende Vermögensungerechtigkeit setzen. Symbolisch für diese Ungleichheit ist aus Sicht der Aktivistinnen und Aktivisten der Ort Kampen "mit der teuersten Straße Deutschlands" und den "leerstehenden Multimillionärs-Ferienhäusern". Mit Bannern wie "Wir nehmen euch alles weg" oder "Wir verteilen den Reichtum um" zogen die Demonstrierenden durch die Straßen.
Die Demo verlief ohne Zwischenfälle, lediglich im ersten Drittel der Demo wurde ein Rauchtopf gezündet, weswegen der Zug für wenige Minuten gestoppt wurde. Zahlreiche Anwohner und Touristen blieben stehen und beobachteten den ungewöhnlichen Anblick auf Sylt.
Sylt: Kundgebung parallel zur Demo
Am Rathaus in Westerland fand parallel zur Demo eine Kundgebung vom Bündnis "Wer hat, der gibt" statt, die bis in die Abendstunden angemeldet ist. Ab 18 Uhr sollen dort die drei linken Punkbands "Mülheim Asozial", "Raest" und "Enemigx‘s Del Enemigo" noch ein Konzert spielen.
Das Bündnis "Wer hat, der gibt" hat in der Vergangenheit mehrfach in Hamburg für die Umverteilung demonstriert. Im September 2020 zog das Bündnis mit einer Demo durch Harvestehude und Rotherbaum, 2021 zogen rund 1.000 Menschen durch Blankenese. Auch am 1. Mai dieses Jahres organisierte "Wer hat, der gibt" eine Demonstration in Hamburg. Unter dem Motto "Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten" waren rund 2.000 linke Demonstrierende durch die Hamburger Hafencity gezogen.
- Reporter vor Ort