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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Banner entrollt Klimaaktivisten seilen sich von Elbphilharmonie ab
Es soll ein Vorgeschmack auf weitere Aktionen sein: In Hamburg seilen sich Aktivisten von der Elbphilharmonie ab. Am Dienstag startet ein Protestcamp.
Am Montagmittag haben sich Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppen "Robin Wood", "Ende Gelände" und "Gegenstrom Hamburg" von der Besucherterrasse der Elbphilharmonie in Hamburg abgeseilt. Die vier Personen entrollten zwei Banner an der Fassade des Gebäudes. Mit der Aktion wollen die Kletternden gegen den Bau neuer fossiler Infrastruktur wie LNG-Terminals protestieren. Die Polizei ist vor Ort und hat den Platz der Deutschen Einheit für Passanten abgesperrt.
Die Aktivisten entrollten Transparente, auf denen "Neokolonialen Kapitalismus bekämpfen" und "Exit Gas now" steht. "Die Bundesregierung will bis zu zwölf neue LNG-Terminals in Deutschland durchdrücken", erklärt die Energiereferentin Ronja Heise von "Robin Wood" im Gespräch mit t-online. "LNG ist massiv klimaschädigend und verschärft globale Ungerechtigkeiten", ordnet sie ein. Für die Klimaaktivistinnen und -aktivisten darf LNG keine Option sein.
Hamburg: Klimaaktivisten seilen sich von der Elbphilharmonie ab
Die Aktivisten fordern, konsequent auf Energieeinsparungen und den Ausbau erneuerbarer Energien zu setzen. Dabei gelte es, ein sozial gerechtes Energiesystem für alle Menschen zu schaffen – und nicht die Belange der Unternehmen an erste Stelle zu setzen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ab Dienstag findet in Hamburg das "System Change Camp" mit Aktionstagen gegen LNG und Neokolonialismus statt, zu dem zahlreiche Bündnisse und Gruppen aufrufen – darunter auch "Ende Gelände" und das kommunistische Bündnis "Ums Ganze!". Das Protestcamp soll bis zum 15. August beim Altonaer Volkspark stattfinden.
Die Elbphilharmonie haben die Aktivisten wegen der Symbolik für Hamburg gewählt, heißt es. "Hamburg hat ein koloniales Erbe und ist ein Ort, an dem immer noch neokoloniale Ausbeutung passiert", erklärt Ronja Heise. "Hier kommt zum Beispiel die Blutkohle an, die in Kraftwerken verheizt wird. Peter Tschentscher will, dass hier auch ein LNG-Terminal realisiert wird". "Als Hafen- und Handelsstadt beruht der Reichtum Hamburgs zu einem erheblichen Teil auf ausbeuterischen, globalen Handelsbeziehungen", ergänzt Noah Ling von "Gegenstrom".
- Reporter vor Ort
- Pressemitteilung von "Ende Gelände"