Fake-Plakat sorgt für Wirbel Putin-Propagandistin unterstellt Bücherverbrennung zum Heizen
Hamburg will Energie sparen. Ein Schild sorgt nun für Wirbel: Angeblich soll mit alten Büchern geheizt werden. Dahinter steckt eine prominente Putin-Freundin.
"Aufgrund der aktuellen Situation nehmen wir unnötigte [Fehler im Original] Bücher für das Recycling von Altpapier für zukünftige Heizungen an", ein Schild mit dieser Aufforderung ist am Mittwochabend beim Nachrichtendienst Telegram veröffentlicht worden und sorgt nun für Aufsehen. Angeblicher Absender dieser Bitte: die Bibliotheksverwaltung der Bücherhallen Hamburg.
"Das sind Fake News", bestätigte der Sprecher der Bücherhallen, Markus Franke, auf Anfrage von t-online. Ein derartiges Schild gebe es in den Bibliotheken nicht. Eine Strafanzeige sei bereits gestellt worden. Während unter dem Post bei Telegram die Frage gestellt wird, ob sich die Geschichte der Bücherverbrennungen wie durch den Nationalsozialismus nun wiederholt, lautet die Antwort der Büchereiverwaltung deutlich: nein.
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- Info-Krieg: Putins Troll-Armee greift Deutschland an
Der Post stammt von der Hamburgerin Alina Lipp. Gegen die Journalistin wird ein Deutschland bereits ermittelt, weil sie mit ihren Beiträgen den Angriffskrieg Putins in der Ukraine gebilligt haben soll.
Auch Fake-Videos von einem Angriff auf einen Russen in Euskirchen und eine frei erfundene Geschichte über Olaf Scholz, der ein Enkel eines Waffen-SS-Generals sein soll, wurden von ihr verbreitet. (Mehr dazu lesen Sie hier.)
Vor wenigen Wochen hat der Hamburger Senat seinen Energiesparplan vorgestellt. Dabei erklärte Senator Jens Kerstan, dass Hamburger sich keine Sorgen um den Winter machen müssen. Die Stadt sei gut auf Energieengpässe vorbereitet. Für die öffentlichen Gebäude bedeute dies in erste Linie, dass warmes Wasser abgestellt werde und die Mindesttemperatur in den Räumen herabgesenkt werde.
- Eigene Recherchen
- Telefonat mit Markus Franke, Sprecher der Hamburger Bücherhallen
- Schriftliche Anfrage an die Hamburger Bücherhallen