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Hamburg

Hamburg: Tausende Ärzte legen Arbeit nieder und drohen


Protest gegen Lauterbach
Tausende Ärzte legen Arbeit nieder und drohen

Von dpa
Aktualisiert am 05.10.2022Lesedauer: 1 Min.
Protest gegen Streichung der NeupatientenregelungVergrößern des Bildes
"Achtung: Die Praxis bleibt heute geschlossen" steht auf einem Hinweisschild an einer Praxis: Hamburgs Ärzte protestieren gegen die Streichung der Neupatientenregelung. (Quelle: Christophe Gateau/dpa/dpa)

In Hamburg bleiben am Mittwoch viele Arztpraxen zu. Grund ist der Protest gegen die Sparpläne des Gesundheitsministers.

Mehr als 1200 Hamburger Kassenärzte und Mitarbeiter von Praxen haben am Mittwoch gegen Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) protestiert. Mindestens 600 bis 700 Praxen seien deswegen geschlossen oder hätten ihren Betrieb eingeschränkt, erklärte der Vorsitzende der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), Dirk Heinrich, während der Protest- und Fortbildungsveranstaltung am Mittwoch.

In Hamburg gibt es rund 3000 Arztpraxen. Auch in anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen protestierten niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Die Ärztegenossenschaft Nord ging davon aus, dass sich Hunderte Praxen in Schleswig-Holstein beteiligten. Es werde weitere Tage geben, an denen die Praxen aus Protest geschlossen blieben, sagte Heinrich laut "Abendblatt". Habe das keinen Erfolg, "dann machen wir die Vier-Tage-Woche", soll er gedroht haben.

Hamburger Arzt warnt: Schlechteres Angebot für Patienten

Die Kassenärzte und Vertragspsychotherapeuten wenden sich dagegen, dass ihre Honorare auch für Neupatienten künftig wieder nur mit einem rund 20-prozentigen Abschlag gezahlt werden sollen.

Mit Inkrafttreten des Terminservice- und Versorgungsgesetzes 2019 hätten die Praxen ihre Sprechstunden und das Terminangebot ausgeweitet und in zusätzliche Leistungen investiert, sagte der Hamburger Radiologe und Leiter der Protestkampagne, Andreas Bollkämper. Im Gegenzug seien die Honorare für Neupatienten ohne Abschläge gezahlt worden. Falle diese Regelung jetzt weg, führe das zwangsläufig zu einem schlechteren Angebot für die Patienten.

Als Neupatienten gelten Menschen, die eine Praxis mehr als zwei Jahre lang nicht besucht haben. Bei einer Überweisung zum Facharzt sind sie auch dort Neupatient.

Verwendete Quellen
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