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Hamburg

Messerattacke von Brokstedt: Opfer besuchten Schule in Neumünster


Schleswig-Holstein
Messerattacke im Zug: Opfer besuchten Schule in Neumünster

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 26.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Die Spurensicherung sichert den Tatort: In einem Regionalzug kam es zu einer Messerattacke, zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort. (Quelle: t-online)

Nach dem Messerangriff in einer Regionalbahn von Kiel nach Hamburg sind weiter viele Fragen offen. Über die Todesopfer wird immer mehr bekannt.

Bei den beiden Opfern des tödlichen Angriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg handelt es sich um eine 17-Jährige und einen 19-Jährigen. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in Kiel. "Die beiden jungen Leute kannten sich", sagte die Ministerin. Beide stammten aus der Region.

Sie haben eine Schule in Neumünster besucht, wie Schlewig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag miteilte. Prien kündigte an, am Freitag in Neumünster zu sein, um mit Schulleitung, Lehrkräften und den Mitschülerinnen und Mitschülern zu sprechen.

"Diese schreckliche und sinnlose Tat gegen so junge Menschen macht mich fassungslos und traurig", so die Ministerin. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und besonders bei den Familien, Freunden und Mitschülern der beiden getöteten Jugendlichen. Ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl." Freunde und Mitschüler bräuchten jetzt sofort besondere Unterstützung, um das Geschehene zu verarbeiten.

"Manche haben geweint, andere sind ganz still"

Bei der Schule handelt es sich um die Walther-Lehmkuhl-Schule in Neumünster, berichten die "Kieler Nachrichten". Er habe sofort ein komisches Gefühl gehabt, als er die Nachricht im Radio hörte, sagte Schulleiter Andreas Bitzer der Zeitung. Ein Kollege habe im Kopf gehabt, dass Schüler ihrer Schule häufig die entsprechende Verbindung nutzen. Da wurden wir alle schon unruhig."

Als klar war, dass die beiden Todesopfer Schüler der Walther-Lemkuhl-Schule waren, seien alle Lehrkräfte informiert worden, zusätzlich eine Psychologin und eine Religionslehrerin mit Zusatzausbildung in Krisenintervention hinzugezogen. Die Klasse sei sehr eng miteinander, sagte Bitzer den "Kieler Nachrichten". "Manche haben geweint, andere sind ganz still." Die Klassenkameraden dürften nun unter sich sein, entscheiden, wann sie kommen und gehen. Bitzer hat Essen und Getränke bringen lassen.

Motiv und Hintergründe der Tat weiter unklar

Der Zustand und die Schwere der Verletzungen der übrigen Opfer ist nach Angaben einer Sprecherin der Polizei Itzehoe noch unklar. Ob es bereits eine Obduktion der beiden Todesopfer gegeben hat, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Beide hätten schwerste Stichverletzungen gehabt, die zum Tod geführt haben. Die Stichwaffe des Täters habe die Kriminalpolizei sicherstellen können. Details dazu nannte sie zunächst nicht.

Ergebnisse einer Vernehmung des mutmaßlichen Täters gebe es noch nicht, sodass die Hintergründe noch unklar seien und man nichts zum Motiv sagen könne. "Auch ich habe viele Fragen", sagte die Ministerin.

Der mutmaßliche Täter galt nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht als Intensivtäter. Der 33-Jährige habe drei Vorstrafen gehabt, sagte Itzehoes Leitender Oberstaatsanwalt Carsten Ohlrogge. Zuvor hatte er in einer Sondersitzung des Innenausschusses bereits berichtet, dass der Mann unter anderem wegen einer gefährlichen Körperverletzung verurteilt worden war. Auffällig geworden war er aber in Nordrhein-Westfalen und Hamburg, in Schleswig-Holstein gab es den Ermittlern zufolge keine Verfahren gegen ihn.

Am Donnerstag stand in einem der Wartehäuschen am Bahnsteig eine helle Kerze in einem hohen Glas. Ansonsten fanden sich kaum noch Spuren von dem Angriff. Lediglich einige Kamerateams rund um den Bahnhof waren zu sehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Pressemitteilung der Polizeidirektion Itzehoe vom 26. Januar 2023
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