Nach Messerattacke von Brokstedt Gewerkschaft: Ibrahim A. "erhebliche Bedrohung" für Gefängnis-Personal
Nach dem Messerangriff in einer Regionalbahn wurde der mutmaßliche Täter in die JVA Neumünster gebracht. Dort sorgt er offenbar für große Probleme.
Der mutmaßliche Messerstecher in einem Regionalzug bei Brokstedt hat nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Untersuchungshaft in Neumünster regelmäßig Bedienstete bedroht und beschimpft. "Ibrahim A. erscheint aktuell nicht einschätzbar und stellt gleichzeitig durch sein Verhalten eine erhebliche Bedrohung für die vor Ort eingesetzten Kolleginnen und Kollegen dar", schreibt die Regionalgruppe Justizvollzug in ihrem Informationsblatt "Der Schlüssel". Mehrere Bedienstete hätten sich an die Regionalgruppe gewandt.
Die Beschimpfungen und Bedrohungen werden demnach begleitet von entsprechenden Gesten. "Ibrahim A. ist ein Gefangener, der – aus Perspektive der Bediensteten – einen ganzen Behördenapparat lahm legt", schreibt die Regionalgruppe. Ein ganzer Behördenapparat sei "mit ihm auf die eine oder andere Art beschäftigt". Ibrahim A. bringe durch sein Verhalten alle anderen Gefangenen gegen sich auf.
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Justizministerium weist Gewerkschaftsvorwurf zurück
Ein Sprecher des Justizministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, "zu einzelnem Vollzugsverhalten nehmen wir grundsätzlich keine Stellung". Der Vorwurf der GdP, es habe eine Weisung aus dem Justizministerium gegeben, die Sicherungsmaßnahmen für Ibrahim A. abzusenken, sei aber falsch. "Es hat keine Weisung der Aufsichtsbehörde gegeben."
Der Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Erst wenige Tage zuvor war der Mann aus der Untersuchungshaft in Hamburg entlassen worden.
- Nachrichtenagentur dpa