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Hamburg

Hagenbeck-Chef verliert: Gericht stoppt Entlassung von Betriebsratschef


Niederlage für Dirk Albrecht
Gericht stoppt Kündigung des Betriebsratschefs bei Hagenbeck

Von t-online, mkr

03.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Blick auf den Tierpark Hagenbeck: Seit Jahren schwelt der Konflikt zwischen der Leitung und der Belegschaft.Vergrößern des Bildes
Blick auf den Tierpark Hagenbeck: Seit Jahren schwelt der Konflikt zwischen der Leitung und der Belegschaft. (Quelle: Hartenfelser/imago-images-bilder)

Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht ist mit seinem Versuch, den Betriebsratsvorsitzenden fristlos zu kündigen, gescheitert. Die Gewerkschaft fordert nun ein Umdenken in der Unternehmensführung.

Mit einer deutlichen Niederlage endete der Versuch von Dirk Albrecht, Geschäftsführer des Hamburger Tierparks Hagenbeck, den Betriebsratsvorsitzenden Thomas Günther aus dem Unternehmen zu entfernen. Das Arbeitsgericht Hamburg wies zwei Anträge mit insgesamt acht Vorwürfen gegen Günther ab. Das teilte die Gewerkschaft IG BAU am Mittwoch mit. "Die Gerechtigkeit hat gesiegt", erklärte Günther nach dem Urteil und fügte hinzu: "Ich lasse mich nicht einschüchtern und werde meine Arbeit im Sinne der Belegschaft fortsetzen."

Die IG BAU zeigte sich erfreut über das Urteil und forderte die Geschäftsführung auf, endlich einen kooperativeren Umgang mit dem Betriebsrat zu pflegen. "Es ist an der Zeit, dass die Geschäftsführung ihren Stil der Unternehmensführung ändert", sagte Dirk Johne, stellvertretender Regionalleiter der IG BAU Nord. "Wir brauchen ein konstruktives und gemeinsames Handeln für einen zukunftsfähigen Tierpark."

Tierpark Hagenbeck: Tarifvertrag fehlt seit Jahren

Der Konflikt zwischen der Tierpark-Leitung und der Belegschaft schwelt bereits seit Jahren. Trotz der Bedeutung des Zoos, der jährlich rund 1,6 Millionen Besucher anzieht, gibt es nach wie vor keinen Tarifvertrag. Zudem beklagt die Gewerkschaft, dass es kein einheitliches Entlohnungssystem sowie keine verlässlichen Zahlungen für Weihnachts- und Urlaubsgeld gebe. Sogar die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall werde oft nicht gewährt.

Ein weiterer Streitpunkt sind die Investitionen des Zoos. Laut einem Bericht der "Hamburger Morgenpost" (Mopo) habe die Geschäftsführung im vergangenen Jahr rund eine Million Euro für juristische Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat und Beschäftigten ausgegeben, während dringend notwendige Sanierungen, etwa am Giraffen- und Elefantengehege, ausblieben.

Ob Dirk Albrecht das Urteil anfechten wird, bleibt offen. Eine Sprecherin des Zoos sagte der "Mopo" lediglich, dass das Urteil geprüft werde.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage bei IG BAU
  • Medieninfo der IG Bau vom 3. September 2024 (Per E-Mail)
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