Tiere in Not? Hamburger Tierschutzverein warnt: Finger weg von Hasenbabys
Hasenbabys sind niedlich und oft wirken sie verlassen. Doch anfassen sollte man die Tiere nicht.
Auch in Hamburg haben die Feldhasen bereits Nachwuchs bekommen. Viele der kleinen Hasenbabys liegen scheinbar hilflos auf dem offenen Feld. "Aber Achtung: Nicht anfassen!", warnt der Hamburger Tierschutzverein (HTV). Denn tatsächlich bringt das Eingreifen der Menschen die kleinen Hasen erst in Gefahr.
"Der überwiegende Teil aufgefundener Junghasen benötigt keine menschliche Hilfe", so HTV-Biologe Sven Fraaß. Hasenmütter säugen ihre Jungen nur morgens und abends, tagsüber hocken die Hasenbabys allein in der sogenannten Sasse, einer Kuhle im Boden. Fassten Menschen die Jungtiere an, in dem Glauben, sie seien verlassen, reagierten die Muttertiere oft nervös, so Fraaß. Erst dadurch werden die kleinen Hasen gefährdet.
Hasenbabys werden entführt
Seit Februar seien bereits sieben Hasenjunge in eine Pflegestelle des HTV gebracht worden. In den meisten Fällen sei das jedoch unnötig. Sie würden so "versehentlich entführt". Erst kürzlich habe ein Mann zwei Hasenjunge beim Gassigehen gefunden und zum HTV gebracht. "Die Tiere waren unverletzt und wohlauf, alles also ganz natürlich", teilte der Tierschutzverein mit. Der Hundehalter habe sich jedoch geweigert, die kleinen Hasen wieder zu ihrem Liegeplatz zu bringen, wo das Muttertier sie hätte wiederfinden können.
Selbst wenn die Jungen von Menschen voreilig mitgenommen würden, sei es oft noch nicht zu spät: "Hasen können sogar noch am Folgetag an den Fundort zurückgebracht werden, ohne dass die jeweilige Mutter sie aufgegeben hätte", so Fraaß. Nun müssen auch diese beiden Hasen von Hand aufgezogen werden.
Sollten Hasenjunge tatsächlich einmal Hilfe brauchen, etwa bei einer offensichtlichen Verletzung, sei es wichtig, sich fachkundige Hilfe zu holen. Gerade bei Hasen sollten sich "keinesfalls Laien daran versuchen, das empfindliche Jungtier zu päppeln oder ein augenscheinlich krankes Tier behalten", betont Fraaß.
- Pressemitteilung des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e. V. per E-Mail