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Hamburg

Roger-Waters-Konzert Hamburg darf nicht verboten werden – das ist der Grund


Pink-Floyd-Mitbegründer
Fegebank: Hamburg kann Konzert von Roger Waters nicht verbieten

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Roger Waters, Musiker, Komponist und ehemaliger Frontmann der britischen Band Pink Floyd (Archivbild): Er steht in letzter Zeit verstärkt in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Roger Waters, Musiker, Komponist und ehemaliger Frontmann der britischen Band Pink Floyd (Archivbild): Er steht in letzter Zeit verstärkt in der Kritik. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa)

Der Sänger Roger Waters ist zuletzt wegen Antisemitismus-Vorwürfen in die Kritik geraten. Warum sein Konzert in Hamburg dennoch nicht verboten werden kann.

Der umstrittene Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters will am 7. Mai in der Barclays Arena in Hamburg auftreten. Wie auch in anderen Städten gibt es in der Hansestadt Forderungen nach einem Verbot des Konzertes: Ihm werden antisemitische Aussagen und die Verbreitung russischer Propaganda vorgeworfen.

Doch Katharina Fegebank (Grüne), zweite Bürgermeisterin von Hamburg, macht Gegnern des Musikers keine Hoffnungen auf eine Absage: "Hamburg kann – im Gegensatz zu anderen Städten – das Konzert nicht verbieten", sagte sie dem "Hamburger Abendblatt". Der Grund: Die Veranstaltung finde in einer privaten Halle statt und werde von einem privaten Veranstalter organisiert.

Fegebank appellierte daher an mögliche Besucher des Konzerts: "Alle Fans und Konzertbesucher sollten sich überlegen, ob sie Waters eine Bühne bieten wollen", sagte sie der Zeitung. "Wir haben gemeinsam die Chance, uns aktiv gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit zu stellen und dieses Konzert nicht einfach kritiklos hinzunehmen. Egal, wie toll wir die Musik finden."

Pink-Floyd-Gründer Roger Waters droht mit rechtlichen Schritten

Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft. Bei Konzerten ließ er Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Auch Äußerungen zum Krieg in der Ukraine sorgten für Aufsehen - etwa, dass Russlands Präsident Wladimir Putin damit den Faschismus in dem Land bekämpfen wolle und dass die USA ein Hauptaggressor sei.

Waters will im Mai in Hamburg, Köln, Berlin, München und Frankfurt am Main auftreten. In allen fünf Städten gab es Proteste und Forderungen nach Verboten. In Frankfurt wiesen der Magistrat der Stadt und Hessens Landesregierung die Messe als Vermieter der Halle an, den Vertrag außerordentlich zu kündigen, was aber zunächst nicht zur Absage des Konzerts führte. Auch in München entschied sich der Stadtrat gegen ein Verbot: Es sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen.

Waters hatte juristische Schritte gegen mögliche Verbote angekündigt und sich auf die Meinungsfreiheit berufen. Zudem sei er nicht antisemitisch, teilte er über sein Management mit. "Meine allgemein bekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel", sagte er demnach. "Antisemitismus ist abscheulich und rassistisch, und ich verurteile ihn ebenso vorbehaltlos, wie alle Formen von Rassismus."

Verwendete Quellen
  • abendblatt.de: Konzert-Verbot für Roger Waters ist nicht durchsetzbar (kostenpflichtig)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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