Erdwärme für 6.000 Haushalte Energieprojekt in Wilhelmsburg verzögert sich erneut

Anfangs hieß es, 2023 könne der Energiebunker in Hamburg an den Start gehen, dann wurde es 2025. Nun muss die Inbetriebahme erneut verschoben werden.
Die Inbetriebnahme des Erdwärmeprojekts in Hamburg-Wilhelmsburg verzögert sich weiter. "Die kommerzielle Wärmelieferung soll nun im Jahr 2026 starten", teilten die Hamburger Energiewerke mit. Ursprünglich war geplant, ab Frühjahr 2025 bis zu 6.000 Haushalte mit Erdwärme zu versorgen. Bei den ersten Bohrungen 2021 wurde noch eine Fertigstellung für 2023/24 angestrebt.
Die Verzögerung liegt an geänderten Plänen. Die Energiewerke möchten die Option für eine zweite Geothermiebohrung offenhalten und überarbeiteten deshalb den Genehmigungsantrag, erklärte eine Unternehmenssprecherin.
Bettina Schwarz von den Energiewerken sieht gute Chancen, dass ab 2030 genügend Nachfrage nach ökologischer Wärme besteht. Der ehemalige Bohrplatz wird derzeit für den Bau eines Heizhauses vorbereitet.
Erste Bohrung offenbart zu geringes Vorkommen
Obwohl ursprünglich geplant war, aus 3.000 Metern Tiefe heißes Wasser zu fördern, ergab die erste Bohrung kein ausreichendes Vorkommen. Nun soll Wasser aus rund 1.000 Metern Tiefe gepumpt und mit Wärmepumpen auf etwa 80 Grad erhitzt werden. Der tatsächliche Stromverbrauch der Anlage ist noch unklar und hängt von mehreren Faktoren ab. Das heiße Wasser wird im "Energiebunker" zwischengespeichert.
Derzeit betreibt das Unternehmen zwei dezentrale Wärmenetze in Wilhelmsburg, die insgesamt 157 Gebäude – darunter Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen – versorgen. Dies entspricht etwa 3.700 Wohneinheiten. Das Projekt ist Teil des "Reallabors Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg" und wird mit 22,5 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Angaben zu den Kosten des Geothermie-Projekts wurden nicht gemacht.
- Nachrichtenagentur dpa
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