Amoklauf bei Zeugen Jehovas Vater von Philipp F. hatte psychische Probleme Behörden gemeldet
Die Fragen um die Hinweislage vor der Amoktat in Hamburg spitzen sich weiter zu: Der Vater des Schützen hat schon 2021 bei den Behörden Hilfe für seinen Sohn gesucht.
Der Vater des Hamburger Amok-Schützen Philipp F. hat sich bereits 2021 wegen psychischer Probleme seines Sohnes an die Behörden gewandt. Der Vater habe den Sozialpsychiatrischen Dienst angerufen und gesagt, dass sein Sohn Stimmen höre und sich umbringen wolle, sagte der Leiter des Hamburger Landeskriminalamts, Jan Hieber, am Donnerstag vor dem Innenausschuss der Bürgerschaft. Nach einem Gespräch mit dem Sohn seien jedoch keine weiteren Maßnahmen für nötig befunden worden.
Bereits 2019 habe das Umfeld des späteren Täters eine Wesensänderung bei Philipp F. festgestellt, nachdem dieser seine Beziehung beendet und seinen Arbeitsplatz verloren habe, sagte Hieber.
Philipp F. brach offenbar psychische Behandlungen ab
Er habe dann selbst Kontakte zu Ärzten aufgenommen, "um seine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen", und sei zwischenzeitlich auch in Bayern in stationärer Behandlung gewesen. Als Philipp F. 2021 angekündigt habe, sich selbst heilen zu wollen, habe sich der Vater entschieden, die Behörden einzuschalten.
Der 35-Jährige hatte am 9. März bei einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in Alsterdorf sieben Menschen und schließlich sich selbst getötet. Seit bekannt worden war, dass die Polizei einen anonymen Hinweis auf Philipp F.s geistige Verfassung erhalten hatte, steht diese wegen nicht erfolgter Maßnahmen in der Kritik.
Recherchen von t-online zeigen nun zudem, dass F.s Schützenverein offenbar bereits vor dem bislang bekanntgegebenen Hinweis die Behörden über dessen Gefährlichkeit informiert hatte.
Der Verein war demnach selbst vom Bruder des Amokschützen gewarnt worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa