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Hamburg

Paviane in Nürnberg getötet: Tierpark Hagenbeck aus Hamburg reagiert


Umstrittener Vorgang
Paviane in Nürnberg getötet: So denkt man bei Hagenbeck darüber

Von t-online, pb, mkr

31.07.2025 - 18:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Mehrere Guinea-Paviane schlafen im Tiergarten Nürnberg (Archivfoto): Von der Gruppe wurden am Dienstag zwölf Tiere getötet.Vergrößern des Bildes
Mehrere Guinea-Paviane schlafen im Tiergarten Nürnberg (Archivfoto): Von der Gruppe wurden am Dienstag zwölf Tiere getötet. (Quelle: imageBROKER/Helmut Meyer zur Capellen/imago-images-bilder)
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Nach der umstrittenen Pavian-Tötung in Nürnberg bezieht der Tierpark Hagenbeck Stellung. Auch hier wurden schon Tiere aus Platzmangel getötet.

Der Hamburger Tierpark Hagenbeck kann die teils heftig kritisierte Entscheidung des Nürnberger Tiergartens, zwölf Paviane aus Platzmangel zu töten, nachvollziehen. Das sagte eine Sprecherin des Tierparks t-online am Donnerstag.

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Die Aktion in Nürnberg soll keine einmalige bleiben: Auch in den nächsten Jahren müsse der Tiergarten einzelne Paviane für den Erhalt der Population töten. Auch der Hamburger Tierpark könnte künftig vor ähnlichen Entscheidungen stehen.

"Im Tierpark Hagenbeck wurden noch keine Primaten aus Gründen des Populationsmanagements getötet. Unter den momentanen Gegebenheiten ist dies auch nicht geplant", so die Sprecherin. Dennoch könne man "nicht komplett ausschließen, dass wir im Zuge eines artgerechten Populationsmanagements auch bei Hagenbeck irgendwann vor dieser Entscheidung stehen werden".

Dies gelte für den Fall, dass "die Abgabe an geeignete Institutionen scheitern und alle anderen Maßnahmen bereits ausgeschöpft sein" sollten.

Bei Hagenbeck werden regelmäßig "Futtertiere" getötet

Die Hagenbeck-Sprecherin betonte, dass Populationsmanagement ein wichtiges Thema für Zoos sei, "um gesunde und stabile Tiergruppen mit möglichst natürlicher Demografie zu erhalten". Zoos seien zudem gesetzlich verpflichtet, Arten zu schützen und zum Erhalt der Biodiversität beizutragen.

Der Tierpark praktiziert bereits jetzt regelmäßige Tötungen von sogenannten "Futtertieren" wie Hühner, Kaninchen, Ziegen oder Rinder, die dann an Raubtiere verfüttert werden. "Vereinzelt werden aus Gründen des Populationsmanagements Entscheidungen getroffen, auch zum Beispiel Tahrziegen zu verfüttern", so die Sprecherin.

Vorausgehend seien stets detaillierte und individuelle Begutachtungen, bei denen allein das Tierwohl im Mittelpunkt steht. "Allen Tieren gebührt eine artgerechte Haltung und Lebensqualität. Daher muss in Einzelfällen so entschieden werden", erklärte sie. Die Haltung von eigenen Futtertieren diene dem natürlichen Kreislauf und verringere den Kauf von Fleisch aus möglicherweise weniger tiergerechter Nutztierhaltung.

Scharfe Kritik von Tierschutzorganisationen

Die Tötung der Nürnberger Paviane hatte zu massiver Kritik von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen geführt. Pro Wildlife, der Deutsche Tierschutzbund, Peta und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht kündigten an, Strafanzeige zu stellen. Sie sehen in der Tötung einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Hagenbeck verteidigte am Donnerstag hingegen die Nürnberger Praxis: "Wenn die Tötung einzelner Tiere als letzte Möglichkeit genutzt werden muss, wurde diese mit absoluter Sicherheit im Sinne des allgemeinen Tierwohls und im Zuge eines sinnhaften Populationsmanagements getroffen."

Verwendete Quellen
  • Antworten einer Hagenbeck-Sprecherin auf Anfrage, E-Mail
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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