Tarifstreit Verdi ruft zu Streik in Hamburger Galeria-Warenhäusern auf
Galeria Karstadt Kaufhof will zwei Filialen in Hamburg schließen. Die Gewerkschaft Verdi will weiter für die Angestellten kämpfen.
Die Gewerkschaft Verdi hat für den Karsamstag zu einem Warnstreik in den Galeria-Warenhäusern in Hamburg aufgerufen. Betroffen sind alle fünf Standorte in der Hansestadt: Wandsbek, Harburg, Eimsbüttel, Mönckebergstraße und Alstertal Einkaufszentrum. Damit soll der Druck in den seit Februar laufenden Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 17.000 Beschäftigten der Warenhauskette erhöht werden, teilte die Gewerkschaft mit.
Die Wut und Enttäuschung bei den Galeria-Mitarbeitern sei groß, sagte Heike Lattekamp, stellvertretende Landesbezirksleiterin bei Verdi Hamburg. "Die Belegschaften stecken seit vielen Jahren Geld in die Sanierung des Unternehmens und verzichten auf bis zu 5.500 Euro jedes Jahr." Jetzt werde erneut ein Lohnverzicht von ihnen verlangt.
Zwei Galeria-Standorte in Hamburg sollen geschlossen werden
Verdi fordert unter anderem die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels. Das Galeria-Management habe das bei den letzten Tarifgesprächen jedoch "kategorisch ausgeschlossen". Die Gewerkschaft will zudem einen Insolvenzschutz für Zeitgutschriften und Zahlungsansprüche, die nicht mit der monatlichen Vergütung fällig sind.
Ein Sanierungsplan für den Konzern, den die Gläubiger Ende März gebilligt haben, sieht bundesweit die Schließung von 47 Filialen vor. Rund 4000 Arbeitsplätze dürften dadurch verloren gehen. In Hamburg sind die Standorte Wandsbek und Harburg betroffen. Sie sollen bereits zum 30. Juni 2023 schließen. Dabei war den Angestellten in Wandsbek ein Weiterbetrieb bis mindestens April 2024 zugesagt worden. Dafür verzichten sie seitdem auf Gehalt. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Pressemitteilung von Verdi Hamburg per E-Mail
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa