Unterkühlung und Lungenentzündung Mehr als ein Dutzend Obdachlose im letzten Winter gestorben
Der Winter hat das Leben mehr als ein Dutzend Obdachloser in Hamburg gefordert. Das ist das traurige Ergebnis einer Anfrage der Linken an den Senat.
Im vergangenen Winter sind in Hamburg über ein Dutzend Wohnungslose auf den Straßen und in Krankenhäusern verstorben. Die städtischen Kliniken der Stadt haben den Tod von insgesamt 14 Männern und Frauen ohne festen Wohnsitz verzeichnet, wie aus einer Anfrage der Links-Fraktion der Hamburgischen Bürgerschaft hervorgeht.
Zwei Menschen hatten unter Unterkühlung gelitten. Ein weiterer starb an einem Herzinfarkt, nachdem er in die Elbe gefallen war. Weitere Todesursachen waren Bauchspeicheldrüsen-, Herzmuskel- und Lungenentzündung. Laut der schriftlichen Antwort des Senats ist "keine der genannten Personen aufgrund von Fremdeinwirkung verstorben."
Winternotprogramm ist nur als Übernachtung vorgesehen
Die Bürgerschaftsfraktion der Linken fordert deshalb kleinere, ganztägig geöffnete Einrichtungen mit Einzelzimmern. Bislang müssen Obdachlose das Winternotprogramm tagsüber verlassen. "Erst bei Temperaturen unter minus fünf Grad wird ein Tagesaufenthalt ermöglicht", sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linken, Stephanie Rose, laut Mitteilung vom Donnerstag. "Das ist unmenschlich."
Aktuell umfasst das Winternotprogramm der Stadt Hamburg 800 Schlafplätze. Sie stehen von November bis Frühjahr wohnungslosen Menschen zur Verfügung.
- Nachrichtenagentur dpa
- buergerschaft-hh.de: "Todesfälle im öffentlichen Raum (VIII)"