Fast 40 Prozent der Gesamtleistung Schleswig-Holstein liegt beim Ausbau der Windenergie vorn
Kein Bundesland baut mehr Windkraftanlagen: Ganz im Norden sind im letzten Jahr deutlich über 100 neue Anlangen gebaut worden. Direkte Nachbarn schwächeln.
Beim Ausbau der Windenergie ist Schleswig-Holstein in Deutschland aktuell die klare Nummer eins. Im nördlichsten Bundesland wurden nach Branchenangaben im ersten Halbjahr 125 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 597 Megawatt errichtet. Damit entfielen auf den Norden 38 Prozent der in ganz Deutschland zugebauten Leistung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.
Es folgt Niedersachsen mit 52 neuen Anlagen und 267 Megawatt (17 Prozent). Die Analyse wurde im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie und des Verbandes für Energieanlagenbau VDMA Power Systems erstellt und am Dienstag in Berlin vorgestellt. Bayern steuerte mit fünf neuen Anlagen nur ein Prozent zum Brutto-Zubau bei. In Thüringen und Sachsen sowie in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg kam gar nichts dazu.
Zubau im ersten Halbjahr über dem Vorjahrestrend
Im ersten Halbjahr wurden in Schleswig-Holstein 64 Anlagen mit 55 Megawatt abgebaut. Damit blieb unter dem Strich ein Netto-Zubau von 542 Megawatt. Insgesamt wurden in Deutschland im ersten Halbjahr an Land 331 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 1.565 Megawatt errichtet. Damit wurden 65 Prozent der im gesamten Vorjahr installierten Leistung erreicht.
Zur Jahresmitte 2023 sind in Deutschland insgesamt 28.517 Windenergieanlagen mit zusammen 59 Gigawatt (59.000 Megawatt) Gesamtleistung in Betrieb. An dieser ist Niedersachsen mit 21 Prozent am stärksten beteiligt. Danach rangieren Brandenburg (14 Prozent), Schleswig-Holstein (13) und Nordrhein-Westfalen (12). Gemessen an der Landesfläche steht Schleswig-Holstein mit einer Leistungsdichte von über 500 Kilowatt je Quadratkilometer an der Spitze. Knapp darauf folgt der kleine Stadtstaat Bremen. Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen liegen unter 100 Kilowatt je Quadratkilometer.
- Nachrichtenagentur dpa