Minister warnt Küstenbewohner Jahrhunderthochwasser steht an der Ostsee bevor
Eine besondere Gefahrenlage steht an der Ostseeküste bevor. Anwohner werden gebeten, "Vorsichtsmaßnahmen zu treffen".
An der Ostsee droht am heutigen Freitagabend eine schwere Sturmflut. Sie könnte bis zu 40 Stunden andauern. Mit Sandsäcken und Warnungen wurde an der Ostseeküste bereits vorgesorgt. Rund 1,50 Meter oder mehr könnte der Wasserstand an der gesamten schleswig-holsteinischen Küste über das mittlere Hochwasser steigen, befürchten Experten. Der Hotspot: die Flensburger Förde. Dort könnte das Wasser auf 2,00 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Weniger stark dürfte die Flut südlich und östlich ausfallen.
Die Politik hat bereits Warnungen ausgesprochen. Unter anderem Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) appellierte an die Bewohner der Ostseeküste, "sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen".
Ostsee: Anwohner bereiten sich vor
Die mögliche Dauer von bis zu 40 Stunden fällt deutlich länger aus als vergleichbare Unwetterereignisse in den Jahren 2017 und 2019. Die Flut könnte dazu führen, dass Strandwälle wie an der Schleimündung überflutet werden. Auch sei mit Strandausräumungen und Steiluferabbrüchen zu rechnen.
Wie ein Reporter vor Ort auf der Insel Fehmarn berichtete, starteten bereits am Donnerstagabend auf den Inseln intensive Vorbereitungsmaßnahmen. Nachdem die Sandsäcke aufgebraucht waren, machte sich die Feuerwehr ans Werk und schaufelte neuen Säcke. Auch an den Küsten wurden Maßnahmen eingeleitet – so wurden etwa mehrere Straßen in Wassernähe gesperrt, wie unter anderem der Norddeutsche Rundfunk (NDR) schrieb.
Doch nicht überall kam die Vorbereitung rechtzeitig: In Kiel-Schilksee wurden am Donnerstagabend rund 100 Strandkörbe überschwemmt.
- ndr.de: "Sturmflut an der Ostseeküste: Höhepunkt heute Abend in Flensburg"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort