Champions League in Hamburg Donezk-Fans bejubeln Sensation und verhöhnen Putin
Überraschung in der Gruppenphase der Fußball-Champions-League: Die Star-Elf von Barcelona wird von Donezk niedergerungen. Am Rande geht es auch um Wladimir Putin.
Trotz internationaler Stars wie Robert Lewandowski, Ilkay Gündogan und João Félix hat der FC Barcelona das vierte Gruppenspiel in der Champions League gegen Schachtar Donezk verloren. Im Hamburger Volksparkstadion, wo die ukrainische Mannschaft ihre Heimspiele austrägt, wurde mitgefiebert, viel Solidarität gezeigt und Russlands Präsident Wladimir Putin verhöhnt.
Zum Einlaufen der Mannschaften gab es auf der Westtribüne eine große Choreo: Auf jedem Platz waren farbige Plastikfolien zum Hochhalten ausgelegt. Die Tribüne war so aufgeteilt in eine ukrainische und eine deutsche Flagge. Wegen der russischen Besatzung ihrer Heimatstadt können die Fußballer von Schachtar schon seit 2014 nicht mehr in Donezk spielen. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 können internationale Spiele auch nicht mehr an Ausweichstätten in der Ukraine stattfinden.
Schachtar holt verdienten Heimsieg
Fast 50.000 Zuschauer waren im Volksparkstadion dabei. Unter ihnen auch viele Fans des FC Barcelona. Doch nach gelungenen Aktionen der Ukrainer wurde immer wieder klar, welches Team mehr Unterstützer hat: der FC Schachtar. Im ersten Gruppenspiel hatte die Mannschaft noch völlig überfordert 1:3 gegen den FC Porto verloren. Am Dienstagabend war das ganz anders: Donezk hatte die besseren Chancen, war zweikampfstärker und ging folgerichtig in Führung. Lesen Sie hier, wie das Spiel verlief.
Nach dem Spiel war der Jubel unter den deutschen und ukrainischen Donezk-Unterstützern groß. In den Katakomben wurde weitergefeiert, im Siegesrausch verhöhnten die Fans dann auch noch Wladimir Putin mit umgedichteten Fußballgesängen.
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Rund um die Spiele des Klubs aus der Ukraine sind immer wieder zahlreiche ukrainische Flaggen zu sehen. Auch am Mittwoch gab es eine kleine Mahnwache vor dem Stadion im Gedenken an die Opfer des russischen Angriffskrieges.
Der deutsche Zweitligist Hamburger SV übernimmt für den Verein aus Donezk die komplette organisatorische Umsetzung der Spieltage. Am 28. November kommt es zum dritten und letzten Gruppenspiel in Hamburg gegen den belgischen Verein Royal Antwerpen. Auswärts muss Schachtar zum Abschluss in Porto antreten. Die Ukrainer stehen mit sechs Punkten derzeit auf dem 3. Platz in der Gruppe H. Dieser würde die Qualifikation für die Europa League bedeuten. Tabellenführer Barcelona hat nur drei Punkte mehr.
- Eigene Beobachtungen vor Ort