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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kritik an der Perle des Nordens Sechs Dinge, die an Hamburg nerven

Hamburg – die Perle des Nordens? Auch wenn sich die Hansestadt großer Beliebtheit erfreut, hat das Leben in Hamburg durchaus nervige Seiten.
Hamburg gilt in zahlreichen Rankings als eine der lebenswertesten Städte Deutschlands. Vielfältige Architektur, die Nähe zum Wasser und ein umfangreiches Freizeitangebot machen die Hansestadt bei vielen beliebt. Wohl auch zu Recht. Doch ausschließliches Lob übertüncht den tatsächlichen Verbesserungsbedarf. Daher hagelt es in dieser Liste Kritik von einer Zugezogenen.
Wohnungssuche aus der Hölle
Es sind Wörter, die jedem Wohnungssuchenden eiskalte Schauer über den Rücken laufen lassen: Indexmiete, offene Besichtigung, Einzugsdatum in unter einem Monat. In Hamburg entdeckt man sie immer wieder in den Wohnungsanzeigen. Sogar auf der Website der Stadt Hamburg heißt es vorsichtig: "Eine bezahlbare Wohnung in Hamburg zu finden ist zwar nicht unmöglich, aber in jedem Fall schwierig." Viel Hoffnung machen diese Worte nicht.
HVV-App: Das Glücksspiel mit der Pünktlichkeit
Ob sich S-Bahn, Zug oder Bus verspäten, erfährt man nicht selten erst am Gleis oder der Haltestelle. Denn: Die HVV-App ist nicht so zuverlässig, wie sie sein sollte. Das kritisierte jüngst auch der Fahrgastverband Pro Bahn. Gegenüber dem NDR begründete ein HVV-Sprecher die Unzuverlässigkeit mit der Vielzahl an Verkehrsunternehmen, die es in Hamburg gibt. Doch auch, wenn die Erklärung verständlich und die Herausforderung für die App enorm erscheint – als Nutzerin der Hamburger Öffis ist es deshalb nicht minder nervig.
Das unfreiwillige Kuscheln in der U3
Fremder Atem im Nacken, Hände, die sich an der Haltestange unfreiwillig begegnen und Gerüche, die man nie riechen wollte: Zu Stoßzeiten ist die U3 ein Ort des Grauens. Wie die Sardinen rücken die Hamburger hier besonders zum Feierabendverkehr zusammen. Dieses Erlebnis in einem Wort: unangenehm.
Die Gefahr auf dem Radweg
Gut, die vorigen Punkte zeigen: So ganz einfach ist das mit den Öffis in Hamburg nicht. Doch auch abseits von Schienen- und Busverkehr gestaltet sich das Vorankommen nicht immer einfach. Vielerorts teilt sich der Rad- und Fußverkehr die Wege in Hamburg. Auch wenn die Wege teils durch verschiedenfarbige Pflasterung getrennt sind, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen.
Kulinarik im Übermaß
Das kulinarische Angebot in Hamburg ist zumindest für Neu-Hamburger, die zuvor in eher kleineren Städten lebten, nahezu überwältigend. Vietnamesisch, Sushi, mexikanisch, indisch, türkisch – die Liste der Angebote ist lang. Und das ist zugleich die Krux. Denn die Preise in der Gastronomie steigen. Im Restaurant legt man für ein Gericht, das zuletzt einen Zehner kostete, mittlerweile 15 Euro auf den Tisch. Eine Vielzahl an Restaurants ist da gleichbedeutend mit einer Kostenfalle, die das Bedürfnis nach Genuss an jeder zweiten Ecke auf die Probe stellt.
Die volle Innenstadt
Noch mal eben kurz etwas in der Innenstadt erledigen? Pustekuchen. Zu kaum einer Zeit ist es in der Innenstadt nicht rappelvoll. Lange Schlangen vor den Umkleidekabinen, gestresste Kassierer und dichtes Gedränge wo man hinschaut, machen das Einkaufserlebnis in der Innenstadt zur Tortur.
- Eigene Recherche
- ndr.de: "Fahrgastverband pro Bahn kritisiert App des HVV"
- hamburg.de: "Checkliste für die Wohnungssuche"