Medusa lebte auf der Straße Kein Geld für Tierarzt: Hündin in schrecklichem Zustand

Die Liebe ihres Herrchens konnte Medusa vor ihrem Leid nicht bewahren. Die Hündin ist von Wunden übersät. Ihrem Halter fehlte das Geld für den Tierarztbesuch. Ein Schicksal, das vielen Haustieren droht.
Die Augen sind blutunterlaufen, ihr Körper geschunden und von blutigen Kratzern übersät. Der Anblick von Medusa ist ein schmerzlicher. Die Hündin lebte zuletzt mit ihrem Herrchen auf der Straße, nun befindet sie sich seit wenigen Tagen in der Obhut des Tierheims Franziskus in Hamburg.
Fotos von ihr hat das Tierheim auf seiner Webseite und in den sozialen Medien geteilt. Die Angestellten warnen: "Immer mehr Menschen sind nicht mehr in der Lage, ihre Haustiere mit dem Nötigsten zu versorgen."
Steigende Kosten gefährden Haustiere
Bundesweit warnen immer mehr Tierärztinnen und Tierärzte mit Blick auf steigende Kosten vor dieser Entwicklung. "Wer schon vorher knapp bei Kasse war, überlegt sich jetzt, ob er überhaupt noch zum Tierarzt geht", sagte Tierarzt Christoph Ladwig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland im vergangenen Jahr.
Auch Medusas Schicksal zeigt: Nicht immer reicht die Liebe zum eigenen Haustier aus, um ihm auch ein gutes Leben zu bieten. Der Mix aus Old-English-Bulldog und Labrador wurde die vergangenen vier Jahre keinem Tierarzt vorgestellt – trotz mehrerer Erkrankungen des Tieres.
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"Sie soll eine Futter-Unverträglichkeit haben, hier liegt wohl aber noch viel, viel mehr im Argen", schreiben das Tierheim-Team auf Instagram. "Die Ohren und diverse Hautstellen hat sie sich wörtlich blutig gekratzt, auch in den Ohren sieht es grauenvoll aus."
Hündin Medusa sei als Symbol dessen zu verstehen, was viele Haustiere in Deutschland erwarte. "Inflation, höhere Mieten, gestiegene Tierarztkosten", listen die Angestellten des Tierheims Kostenfallen auf, die auch die Versorgung von Haustieren gefährdet. Weiter heißt es: "Dieser Fall zeigt deutlich, in welche Richtung es für viele Tiere, Menschen und natürlich die Tierheime zukünftig geht."
Tierheim bittet um Spenden
Monatlich zahlen Halterinnen und Halter je nach Größe und individuellen Bedürfnissen ihres Tieres schätzungsweise zwischen 25 und 50 Euro für das Futter, jährliches Impfen und Entwurmen belaufen sich auf 60 bis 110 Euro und die Hundesteuer schlägt mit 25 bis 160 Euro im Jahr zu Buche. Geld, über das nicht jeder Hundehalter und jede Hundehalterin verfügt. Und auch die Tierheime können die Kosten nicht alleine bewältigen.
"Wir starten nun mit der Diagnostik und natürlich der akuten Behandlung. Wenn ihr uns hierbei unterstützen wollt, freuen wir uns natürlich sehr", heißt es im Instagram-Beitrag des Franziskus Tierheims mit Blick auf Medusas Zukunft. Angehängt sind Kontodaten zum Spenden. In den Kommentaren versprechen mehrere Menschen ihre Unterstützung. Jemand kommentiert: "Na, da helfen wir doch gern. Spende ist raus."
- Eigene Artikel bei t-online
- franziskustierheim.de: "AKTUELLES AUS UNSEREM TIERHEIM"