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Hamburg

Hamburg: Diese Geheimnisse verbergen sich unter dem Michel


Barockkirche St. Michaelis
Was verbirgt sich unter Hamburgs Wahrzeichen?

Von t-online, pas

Aktualisiert am 24.11.2024 - 15:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Turm der St. Michaeles Kirche in Hamburg (Archivbild): Auch der Blick unter das Hauptschiff der Kirche lohnt sich.Vergrößern des Bildes
Der Turm der St. Michaeles Kirche in Hamburg (Archivbild): Auch der Blick unter das Hauptschiff der Kirche lohnt sich. (Quelle: Nikolai Kislichko/imago-images-bilder)

Direkt unter der St. Michaeliskirche, kurz Michel, verbirgt sich ein unterirdisches Geheimnis. Die historische Krypta bietet Einblicke in eine längst vergangene Zeit.

Wer die Treppen unter dem Hamburger Michel hinabsteigt, taucht ein in eine andere Welt. In der Krypta der Barockkirche St. Michaelis, eine der größten Gruften Europas, ist es still und die Luft kühl. Gedämpftes Licht fällt auf Sandsteinplatten und Säulen. Hier, tief unter dem Trubel der Großstadt, fanden einst mehr als 2.000 Verstorbene ihre letzte Ruhe.

Von 1762 bis 1817 wurden in den Gewölben vor allem Mitglieder wohlhabender Hamburger Familien bestattet. Bis zu drei Särge standen in jeder der 268 Grabkammern. Abgedeckt wurden sie mit schmucklosen Steinplatten.

Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in den "Katakomben" des Michels beigesetzt wurden, gehört Carl Philipp Emanuel Bach. Der Komponist und Hamburger Kirchenmusikdirektor starb 1788. Seine Grabplatte ist noch heute zu sehen.

Generell galt: Die Bestattungen in den Grüften unterschieden sich. Das hing mit dem Statussymbol zusammen – je näher an den Heiligen, desto teurer und angesehener war die Grabstelle, berichtet der "Deutschlandfunk Kultur".

Geheime Gänge unter Hamburg?

Doch die Krypta diente nicht nur als Grablege: Im Zweiten Weltkrieg suchten viele Hamburger in den Gewölben Schutz vor den Bombenangriffen. Während der verheerenden "Operation Gomorrha" 1943 fanden sie hier eine sichere Zuflucht.

Gerüchten zufolge soll es von der Krypta aus geheime Gänge geben, die tief in den Untergrund der Stadt führen. Belege dafür gibt es jedoch nicht. Teile der Revisionsgänge, die einst zur Inspektion des Mauerwerks dienten, sind heute zugeschüttet. Zweimal brannte der Michel bis auf die Grundmauern nieder. Verkohlte Holzbalken mit Schnitzereien erinnern an die Katastrophen von 1750 und 1906.

Neben einem kleinen Altar, an dem Andachten und Gottesdienste stattfinden, steht seit 2008 eine der Orgeln des Michels in der Gruft. Wenn die Töne des Instruments durch die Gewölbe klingen, scheint die Zeit für einen Moment stillzustehen.

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Krypta-Führungen im Michel

Heute können Besucher die Gruft im Rahmen von Führungen erkunden. Eine Ausstellung zeigt Exponate aus der wechselvollen Geschichte der Kirche. Die Krypta unter dem Hamburger Michel ist täglich außer bei Veranstaltungen geöffnet.

Der Eintritt ist frei. Führungen durch die "Katakomben" finden jeden Samstag um 13 Uhr statt und kosten 6 Euro pro Person. Treffpunkt ist am Südeingang der Kirche.

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