Schlechter als 2023 An diesen Schulen in Hamburg gibt es die besten Schüler
Hurra, die Schule ist vorbei! Knapp 9.200 junge Hamburger haben ihr Abitur bestanden. Wo liefen die Prüfungen am besten? t-online zeigt die Noten.
Der erste Hamburger Abitur-Jahrgang ohne besondere Corona-Erleichterungen hat etwas schlechter abgeschnitten als die Jahrgänge während der Pandemie (zwischen 2,27 und 2,31), war aber trotzdem besser als der letzte Vor-Corona-Jahrgang 2019 (2,42). Insgesamt kamen die 9.216 Abiturientinnen und Abiturienten nach vorläufigen Zahlen auf einen Notenschnitt von 2,36, teilte die Schulbehörde am Dienstag mit.
"Die Schülerinnen und Schüler können stolz auf das Erreichte sein", betonte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Immerhin mussten sie ohne verlängerte Bearbeitungszeiten, präzisierte Themen oder Auswahlmöglichkeiten für Mathe-Aufgaben auskommen. "Die Corona-Erleichterungen waren gerechtfertigt, gleichzeitig hat ihr Wegfall zu diesem Schuljahr zu fairen Ergebnissen geführt", sagte Bekeris.
Fast 95 Prozent der Schüler schaffen das Abitur in Hamburg
Zum Abitur angetreten waren 9.710 Schülerinnen und Schüler und damit so viele wie zuletzt 2018. Bestanden haben 94,9 Prozent der Prüflinge – nach 96,7 Prozent im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Abiturnote lag an den Gymnasien bei 2,25, an den Stadtteilschulen bei 2,52 und an den Beruflichen Gymnasien bei 2,54. Rund 54 Prozent der diesjährigen Abiturienten sind weiblich.
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28,6 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten haben nach Angaben der Schulbehörde einen Einser-Schnitt, 49,6 Prozent einen Zweier-Schnitt und 21,7 Prozent einen Notendurchschnitt unter der Durchschnittsnote drei geschafft. "Auffällig ist: 61,3 Prozent der besonders guten Abiturnoten gingen an weibliche Prüflinge, während umgekehrt 54,2 Prozent der eher schlechten Abiturnoten an männliche Prüflinge ging", sagte Bekeris.
Mädchen seit Jahren besser als Jungen
Dass Mädchen generell besser abschneiden, sei schon seit Jahren so und liege wohl am individuellen Ehrgeiz. "Das ist eine Tendenz, die schon sehr lange anhält bei den Mädchen", sagte Bekeris. Behördensprecher Peter Albrecht sprach von einer "unterschiedlichen Anstrengungsbereitschaft", die bei Jungen vor allem in der Abiturphase oft nicht so ausgeprägt sei.
Die Bestnote 1,0 sei 234 Mal an insgesamt 83 Schulen vergeben worden. Die meisten 1,0er-Abiture – insgesamt zehn – gab es am Gymnasium Altona, gefolgt von jeweils neun an der Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude, am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Blankenese und im Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf.
Das ist Hamburgs notenbeste Schule
Die besten Abiturzeugnisse an den staatlichen Gymnasien gab es mit einem Notenschnitt von 1,94 am Gymnasium Oberalster in Sasel, am Gymnasium Eppendorf mit 2,0 sowie am Christianeum in Othmarschen mit 2,02. Bei den Stadtteilschulen stachen vor allem die Stadtteilschule Winterhude mit einem Schnitt von 2,10, die Stadtteilschule Bergstedt mit 2,31 sowie die Max-Brauer-Schule in Ottensen/Bahrenfeld mit 2,33 hervor.
Die meistgewählten Prüfungsfächer im schriftlichen Abitur waren laut Bekeris Englisch, Deutsch und Biologie, am wenigsten nachgefragt – nämlich nur von vier beziehungsweise zwei Schülern – waren die Fächer Chinesisch und Portugiesisch. Generell seien die Ergebnisse in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik etwas schwächer ausgefallen als im Vorjahr.
Opposition macht Rot-Grün Vorwürfe
Birgit Stöver, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sorgte sich daher um die tatsächliche Hochschulreife der Absolventen. "Die Ergebnisse vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik sind aus Sicht der CDU-Fraktion jedoch besorgniserregend", sagte sie. "Der rot-grüne Senat muss endlich sicherstellen, dass Lesen, Schreiben, Rechnen als Basisbildung nach dem Abschluss der Grundschule bei Hamburgs Schülerinnen und Schülern sitzt."
Auch von Hamburger Linksfraktion in der Bürgerschaft gab es Kritik am Senat. "Hamburgs Schulsystem ist weder inklusiv noch gerecht. Und seit Jahren verpuffen Maßnahmen zur Beendigung der Bildungsungerechtigkeit und der Entkoppelung von Herkunft und Schulabschluss", sagte die bildungspolitische Sprecherin Sabine Boeddinghaus.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- CDU-Bürgerschaftsfraktion: Mitteilung vom 16. Juli 2024
- Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft: Mitteilung vom 16. Juli 2024