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Hamburg

HSV Hamburg: Missbrauchsvorwürfe erschüttern Bundesliga-Verein


Übergriffe im Jugend-Trainingslager
Missbrauchsvorwürfe erschüttern HSV Hamburg

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 01.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schwenkt eine HSVH-Fahne (Symbolbild): Die Eltern des betroffenen Jungen kritisieren den Verein.Vergrößern des Bildes
Ein Mann schwenkt eine HSVH-Fahne (Symbolbild): Die Eltern des betroffenen Jungen kritisieren den Verein. (Quelle: IMAGO / Lobeca)
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Beim Handball-Bundesligisten HSV Hamburg soll es zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Der Verein bestätigte die Glaubwürdigkeit der Vorwürfe.

Im Nachwuchsbereich des Handball Sport Vereins Hamburg (HSVH) soll es während eines Trainingslagers in Dänemark im August 2023 zu einem schweren sexuellen Übergriff gekommen sein. Wie "Die Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, sollen sechs Jugendliche der U15-Mannschaft einen damals 13-jährigen Mitspieler sexuell missbraucht haben.

Nach Informationen der Wochenzeitung ereignete sich der Vorfall am Abend des dritten Trainingslagertages, als eine Gruppe älterer Jugendlicher in die Unterkunft jüngerer Spieler eindrang. Dabei soll das Opfer von Mitspielern festgehalten und mit einem Gegenstand verletzt worden sein. Jüngere Mannschaftskollegen wurden gezwungen, den Übergriff mit anzusehen.

HSV Hamburg: So reagiert der Verein auf die Vorwürfe

Das Training der U13 sei nach Bekanntwerden des Vorfalls für eine Woche ausgesetzt worden, sagte ein HSVH-Sprecher t-online. Die U15 habe erst nach fast fünf Monaten wieder trainiert. In diesem Team soll die Mehrheit der mutmaßlichen Täter gespielt haben.

Man habe sich "viele Gedanken gemacht", wie sich die Spieler wieder in den normalen Betrieb integrieren lassen. Die Jugendlichen, denen der Missbrauch vorgeworfen wird, mussten demnach verpflichtend um Entschuldigung bitten, an Workshops zur Prävention teilnehmen, sich psychologische Hilfe holen und die Beratungsstelle des gewaltpräventiven Vereins Wendepunkt aufsuchen.

Die Ermittlungen gegen die beschuldigten Jugendlichen wurden eingestellt, wie "Die Zeit" berichtete – entweder aufgrund mangelnder Strafmündigkeit oder weil keine aktive Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.

Die Eltern des betroffenen Jungen kritisierten laut NDR, dass die mutmaßlichen Täter nicht aus dem Verein ausgeschlossen wurden. Der HSVH begründete dies damit, dass die konkrete Tatbeteiligung bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte.

Missbrauchsvorwürfe beim HSVH: Das sagt Sponsor Hapag-Lloyd

Hauptsponsor Hapag-Lloyd will nach Bekanntwerden der Vorwürfe "schnellstmöglich das Gespräch mit dem Management" suchen und sich die Vorgänge erklären lassen, sagte ein Sprecher t-online. Man sei "nicht zufrieden", dass die Vorwürfe erst 2024 aufgeklärt wurden.

Für den HSVH kann das unangenehme Folgen bedeuten: "Wir gehen (...) davon aus, dass unsere Partner jegliche Compliance-Regeln einhalten, insbesondere auch, wenn es um Kinder und Jugendliche geht", sagte der Sprecher. Sei das nicht der Fall, überdenke Hapag-Lloyd die Fortführung der Zusammenarbeit.

Auch die AOK Rheinland/Hamburg zeigte sich über die Vorwürfe erschüttert. "Für uns als Familien- und Gesundheitskasse sind das Wohl und die Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen selbstverständlich zentrale Werte", sagte eine Sprecherin t-online. "Wir gehen davon aus ,dass der Verein die Vorwürfe rückhaltlos aufklären wird."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Pressestelle des HSV Hamburg
  • Schriftliche Anfrage an Hapag-Lloyd
  • Schriftliche Anfrage an die AOK Rheinland/Hamburg
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