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Hamburg

Lars Mittank und Inga Gehricke vermisst: Gesichter werden auf Flaschen gedruckt


Lars Mittank und Inga Gehricke
Vermisste werden mit Smoothie-Flaschen gesucht

Von t-online, nhe

02.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Die vermissten Lars Mittank und Inga Gehricke: Ihre Gesichter werden auf true fruits-Flaschen gedruckt.Vergrößern des Bildes
Die vermissten Lars Mittank und Inga Gehricke: Ihre Gesichter werden auf True Fruits-Flaschen gedruckt. (Quelle: true fruits)
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Sie sind seit neun und zehn Jahren verschwunden: Nun soll eine besondere Aktion bei den Vermisstenfällen von Lars Mittank und Inga Gehricke helfen.

Der Smoothie-Hersteller True Fruits zeigt bald die Gesichter von zwei seit mehreren Jahren vermissten Personen. Die Flaschen werden in Supermärkten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zu sehen sein. Einer der beiden Vermissten ist Lars Mittank, von dem seit zehn Jahren jede Spur fehlt und der aus dem schleswig-holsteinischen Marne stammt.

Mittank verschwand im Juli 2014 im Alter von 28 Jahren in Bulgarien. Das letzte bekannte Lebenszeichen des Mannes zeichnete eine Kamera am Flughafen Varna auf. Mittank suchte dort einen Arzt auf, verließ nach 41 Minuten aber plötzlich und ohne erkennbaren Grund den Behandlungsraum und rannte panisch vom Flughafengelände. Sein Handy, seinen Ausweis und seine Reisetasche ließ er vor Ort zurück. Eine detaillierte Ausführung des mysteriösen Falls lesen Sie hier.

Mutter von Vermisstem: "Ich brauche diese Aufmerksamkeit"

Seit mehreren Jahren wird in dem Vermisstenfall privat ermittelt. Doch was fehlt, ist eine heiße Spur. "Ich habe gesehen, dass in den USA damals auf Milchtüten nach Vermissten gesucht wurde und wollte das unbedingt auch für Lars machen", so die Mutter des Mannes, Sandra Mittank. "Ich brauche diese Aufmerksamkeit, um weiter nach meinem Sohn zu suchen", sagt sie laut einer Pressemitteilung des Unternehmens true fruits. Nach zehn Jahren flaue die Suche ab. Ziel der ungewöhnlichen Aktion sei es, die Vermisstenfälle wieder in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu rücken.

Auch die Mutter der vermissten Inga Gehricke, Victoria Gehricke, ist von der Aktion überzeugt. Eine solche Aktion, also ein Produkt aus dem Supermarkt zu nutzen, um nach einem Kind zu suchen, habe es in Deutschland bisher nicht gegeben, sagt sie. "Für mich ist das eine Chance, dass meine Familie und ich neue Hinweise zu Inga erhalten. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass mein Kind gefunden wird.“

Für entscheidende Hinweise: Jeweils 50.000 Euro ausgelobt

Inga Gehricke verschwand im Alter von fünf Jahren am 2. Mai 2015 in Wilhelmshof, einem Ortsteil von Stendal in Sachsen-Anhalt. Sie war dort abends mit ihrer Familie und Freunden im Diakoniewerk Wilhelmshof e.V. zu Besuch. Das Mädchen hatte offenbar bei Grill-Vorbereitungen helfen wollen, Inga brachte Getränke zum Sportplatz und spielte am Waldrand. Bis heute ist unklar, was mit ihr geschah. Umfangreiche Suchen mit Technik und Spürhunden sowie mehr als 1.500 Einsatzkräften hatten zu keinem Ergebnis geführt. Seit 2023 ermittelt eine Cold-Case-Einheit in dem Fall.

Informationen zu den Vermisstenfällen sind auch auf den Smoothie-Flaschen nachzulesen. Für neue, entscheidende Hinweise zu den Vorfällen werden jeweils 50.000 Euro ausgelobt. Im Fall von Lars Mittank stammen 40.000 Euro von seiner Mutter, 10.000 Euro gibt es zusätzlich vom Unternehmen True Fruits. Im Fall von Inga Gehricke lobt die Polizeiinspektion Magdeburg 25.000 Euro aus, True Fruits steuert in diesem Fall ebenfalls 25.000 Euro bei.

Das Unternehmen fällt immer wieder mit ungewöhnlichen Marketing-Ideen und Designs auf. 2021 brachte es etwa einen Smoothie für 150 Euro auf den Markt. Im Jahr 2019 sah sich True Fruits mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert, und vor der Bundestagswahl 2021 gab es einen Streit mit der Edeka-Gruppe wegen AfD-Fläschchen.

Verwendete Quellen
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