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Bei Hamburg: "Letzte Generation" nach Farbattacke auf Sylt vor Gericht


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Nach Attacke auf Flugzeug auf Sylt
Prozess gegen "Letzte Generation": Geld- und Haftstrafe möglich


Aktualisiert am 12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Klimaaktivisten besprühen den Jet auf dem Flughafen von Sylt: Insgesamt waren fünf Personen an der Aktion beteiligt.Vergrößern des Bildes
Klimaaktivisten besprühen den Jet auf dem Flughafen von Sylt: Insgesamt waren fünf Personen an der Aktion beteiligt. (Quelle: Jonas Gehring)

Nach der Farbattacke auf einen Privatjet und einen Golfplatz auf Sylt startet der Prozess gegen die Klimaschutzaktivisten der "Letzten Generation".

Das könnte richtig teuer werden für die Protestgruppe "Letzte Generation": Drei Frauen und drei Männer stehen ab Dienstag in Itzehoe wegen mutmaßlicher Straftaten auf Sylt vor Gericht. Laut der Staatsanwaltschaft Flensburg sollen fünf von ihnen das Flughafengelände auf Sylt betreten und dort einen Privatjet mit oranger Farbe besprüht haben. Dadurch wurden die Triebwerke beschädigt.

Der Schaden beträgt laut Anklage 900.000 Euro. Die Angeklagten klebten sich auf den Tragflächen des Jets fest und entrollten Transparente mit den Aufschriften "Euer Luxus – Unsere Dürre" und "Euer Luxus = Unsere Ernteausfälle". Der Flugverkehr war zeitweise eingeschränkt.

"Letzte Generation" kritisiert Verhandlungsort

Obwohl das Verfahren beim Amtsgericht Niebüll (Kreis Nordfriesland) angesiedelt ist, finden die vier Verhandlungstage aus Platzgründen im China Logistic Center Itzehoe (Kreis Steinburg) statt. Die "Letzte Generation" kritisiert den neuen Verhandlungsort, der Prozess würde unter "seltsamen Bedingungen" stattfinden.

Regina Stephan, eine der Angeklagten, sagt: "Auf der Anklagebank sollten die Superreichen sitzen! Stattdessen findet in einer Lagerhalle ein Gerichtsprozess mit einschüchternden Regeln für Zuhörer und Zuhörerinnen statt." Neben den Ausweis- und Taschenkontrollen stehen auch einige Dinge auf der Verbotsliste, so wie Obst, Bücher oder Getränke, lässt die Aktivistengruppe wissen.

Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten zudem vor, auf einem Golfplatz auf Sylt Löcher gegraben und einen Baum gepflanzt zu haben. Der Schaden hierfür wird auf 1.500 Euro beziffert. Die Taten ereigneten sich Anfang Juni vergangenen Jahres.

Die Angeklagten im Alter von 22 bis 61 Jahren müssen sich wegen Störung öffentlicher Betriebe, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung verantworten. Das Gericht sieht einen Strafrahmen von Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren vor. Das Urteil soll am Freitag fallen.

Die Protestgruppe "Letzte Generation" plant Mahnwachen und Proteste rund um den Prozess. Eine weitere Aktion ist für Samstag geplant. Anders als bei ähnlichen Prozessen in Schleswig oder Flensburg lassen sich die Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten.

Weitere Verfahren wegen Protestaktionen auf Sylt

Gegen eine 32-jährige Frau, die an der Farbattacke auf dem Sylter Flughafen beteiligt gewesen sein soll, hat die Staatsanwaltschaft Flensburg ein Ermittlungsverfahren abgeschlossen. Es geht um die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Ein Termin für ein mögliches Hauptverfahren am Landgericht Flensburg steht noch nicht fest.

Weitere Protestaktionen auf Sylt, wie die Farbattacken auf das Hotel "Miramar" und zwei Geschäfte in Kampen, werden in einem weiteren Verfahren behandelt.

Verwendete Quellen
  • letztegeneration.org Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 6. November 2024
  • ndr.de: "Flugzeug auf Sylt beschmiert: Prozess gegen 'Letzte Generation'"
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