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Hamburg

Hamburg: Otto ändert Homeoffice-Regelungen ab 2025 – und erntet Kritik


"Kein Remote-Only-Unternehmen"
Otto schränkt Homeoffice ein – und erntet Kritik

Von t-online, nch

12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Otto GroupVergrößern des Bildes
Das Hamburger Unternehmen Otto schränkt Homeoffice für die Mitarbeiter im kommenden Jahr ein. (Quelle: picture alliance / dpa/dpa)

Der Onlinehändler Otto ändert seine Homeoffice-Regeln für das Jahr 2025. Die Mitarbeiter scheinen mit diesem neuen Konzept alles andere als zufrieden zu sein.

Seit der Corona-Pandemie arbeiten zahlreiche Deutsche im Homeoffice. Auch die Mitarbeiter des Hamburger Unternehmens Otto haben sich daran gewöhnt, Arbeit von Zuhause aus zu erledigen.

Nun gab der Onlinehändler bekannt, dass das Arbeitsmodell angepasst werden soll. Eine Anwesenheitspflicht von 50 Prozent werde ab Januar nächsten Jahres vorgeschrieben. Das habe mehrere Gründe, wie Pressesprecher Frank Surholt auf Anfrage berichtet.

Otto zielt auf Hybrid-Arbeit ab

In erster Linie geht es Otto darum, dauerhaft und unternehmensweit eine ausgewogene Balance aus Präsenz- und Remote-Arbeit zu schaffen. Das sei bislang nämlich nicht der Fall gewesen, erklärt Surholt.

Er konkretisiert weiter: "Ab Januar 2025 sollen 50 Prozent der Arbeitszeit auf dem Otto Group Campus stattfinden. Die übrigen 50 Prozent der Arbeitszeit können frei und flexibel gewählt werden."

Flexible Präsenztage für Mitarbeiter

Otto möchte keine festen Anwesenheitsanträge vorgeben. Das heißt, dass die Organisation von Präsenztagen dem jeweiligen Team obliegt. Die Betrachtung der individuellen Anwesenheit erfolgt dabei monatlich.

"Otto ist kein Remote-Only-Unternehmen", sagt Surholt. "Sozialer Kitt und eine emotionale Identifikation mit dem Unternehmen wurden und werden durch Zusammenarbeit in Präsenz maßgeblich positiv beeinflusst."

Kritik an neuen Regelungen

Das "Hamburger Abendblatt" berichtet von kritischen Stimmen in Bezug auf die neue Homeoffice-Pflicht. Die Zeitung zitiert eine Otto-Mitarbeiterin, die erklärt, dass man die Reaktionen auf die Änderungen als "Shitstorm" bezeichnen könnte.

Nach Angaben des "Abendblatts" spielen neben der Kritik an mangelndem Vertrauen gegenüber Teams im Homeoffice auch Existenzängste von Menschen, die beispielsweise in einer anderen Stadt leben oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefährdet sehen, eine Rolle.

Otto glaubt an positiven Effekt

Surholt versteht, dass sich einige Mitarbeiter an die Remote-Arbeit gewöhnt haben. Er sieht allerdings die positiven Effekte für das Unternehmen im Vordergrund der Änderungen.

"Nur ein Beispiel: Entscheidungen können viel schneller getroffen werden, wenn fünf Personen in einem Raum sitzen als im Vergleich zur mühseligen Terminfindung über Mails oder Telefon. Davon profitieren dann alle", erklärt Surholt.

Verwendete Quellen
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