Geplante Werksschließung "Tabubruch": Schwere Vorwürfe gegen Hamburger Konzern

Der Hamburger Konzern Jungheinrich will Kosten senken und wachsen – auf Kosten der Belegschaft, kritisiert die IG Metall. Besonders betroffen: das Werk in Lüneburg.
Der Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich plant die Schließung seines Werks in Lüneburg. Von den Plänen sind rund 380 Beschäftigte betroffen. Die Industriegewerkschaft Metall reagiert in einer Mitteilung mit scharfer Kritik: Das Unternehmen begehe einen "Tabubruch", handle verantwortungslos und gehe über soziale Grenzen hinaus, heißt es darin.
Wie die IG Metall mitteilte, sei Jungheinrich ein hochprofitables Unternehmen, das sich dennoch seiner sozialen Verantwortung entziehe. "Die Jungheinrich AG verfolgt ihr ehrgeiziges Ziel, den Umsatz bis 2030 nahezu zu verdoppeln, auf dem Rücken der Beschäftigten", sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Ole Drewes.
Hamburg: Jungheinrich will sparen und wachsen
Jungheinrich hatte Mitte Juli ein umfassendes Sparprogramm angekündigt. Damit will der börsennotierte Konzern seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und weltweit rund 1.000 Stellen streichen. Neben dem Werk in Lüneburg sollen auch in Norderstedt sowie in der Hamburger Zentrale Arbeitsplätze wegfallen. Das Unternehmen kappte zudem seine Prognose für das Jahr 2025.
Im Geschäftsjahr 2024 hatte Jungheinrich einen Überschuss von 289 Millionen Euro erzielt – ein Rückgang um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag bei rund 5,4 Milliarden Euro. Anfang Mai hatte sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2030 einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro zu erreichen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.