Neuer Stadtteil Oberbillwerder Kommafehler löst Millionen-Chaos beim Senat aus
Bei der Planung für Oberbillwerder kam es schon 2019 zu auffälligen Zahlendrehern. Die Summe verhundertfachte sich plötzlich – und keiner bemerkte den Fehler. Bis jetzt.
Ein Fehler in den veröffentlichten Planungskosten des neuen Stadtteils Oberbillwerder sorgt für Aufsehen. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fragte den Senat, warum die Kosten für den ersten Bauabschnitt plötzlich von 1,6 Millionen auf 110 Millionen Euro gestiegen seien. Die Antwort: Es handelte sich um einen Kommafehler. Tatsächlich betrug die Summe nur etwa 1,1 Millionen Euro.
Wie es zu der ursprünglichen Angabe von 1,6 Millionen Euro kam, konnte der Senat nicht erklären. Die genaue Kostenentwicklung bleibt geheim, da sie unter das Betriebsgeheimnis der Projektgesellschaft IPEG fällt.
Kommafehler bleiben ohne Folgen für Oberbillwerder
Auch ein weiterer Kommafehler sorgte im Sommer 2024 für Verwirrung: In einer EU-Ausschreibung war ein Nachtrag von 25 Millionen Euro statt der korrekten Summe von 251.005,21 Euro angegeben. Laut der Stadtentwicklungsbehörde blieb dies jedoch ohne finanzielle Folgen, da der Fehler frühzeitig erkannt wurde.
Die Planung für Oberbillwerder steht weiterhin unter besonderer Beobachtung. Wegen fehlender Dokumente mussten wichtige Unterlagen zuletzt erneut öffentlich ausgelegt werden.
Hamburger Senat übernimmt Verantwortung für Oberbillwerder
Der Senat übernahm im Oktober die Verantwortung für das Projekt vom Bezirksamt Bergedorf, da der Stadtteil von übergeordnetem Interesse sei. Die Opposition im Bezirk, bestehend aus CDU, AfD und Linken, lehnt den geplanten 105. Stadtteil jedoch ab. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Oberbillwerder soll auf 118 Hektar Fläche westlich von Bergedorf entstehen. Geplant sind 6.500 Wohnungen sowie 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze. Der Baustart ist für 2028 angesetzt.
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- Nachrichtenagentur dpa