Verhaltenes Weihnachtsgeschäft Einzelhandel im Norden startet schleppend in die Adventszeit
Inflation und Unsicherheiten belasten den Start ins Weihnachtsgeschäft im Norden. Trotzdem bleibt die Hoffnung auf ein Umsatzplus in den kommenden Wochen.
Der Einzelhandel in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hat das Weihnachtsgeschäft mit gemischten Gefühlen eingeläutet. Trotz eines zurückhaltenden Starts am ersten Adventswochenende rechnet der Handelsverband Nord für November und Dezember mit einem nominalen Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Nord, Dierk Böckenholt, erklärte am Montag, dass das erste Adventswochenende in einigen Branchen verhaltener verlaufen sei als erhofft. "Es besteht noch Potenzial für mehr Umsatz und Frequenz", so Böckenholt. Der gedämpfte Beginn sei vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen: Inflation, geopolitische Spannungen und ein sinkendes Verbrauchervertrauen beeinflussten das Einkaufsverhalten.
Verbraucher setzen auf bewährte Geschenke
Eine Umfrage des Handelsblatt Research Institutes zeigt, dass Verbraucher in diesem Jahr durchschnittlich 297 Euro für Weihnachtsgeschenke einplanen – eine Summe, die sich kaum von der des Vorjahres unterscheidet. Zu den beliebtesten Geschenkartikeln zählen Geschenkgutscheine, Kosmetik, Bücher, Spielwaren, Unterhaltungselektronik und Schmuck.
Trotz dieser stabilen Planung erwarten 53 Prozent der Non-Food-Händler geringere Umsätze als 2023. "Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die Inflation drücken die Verbraucherstimmung", erklärte Böckenholt. Dennoch bleibt die Branche optimistisch: Viele Verbraucher seien bereit, für das Weihnachtsfest tiefer in die Tasche zu greifen.
Für Andreas Bartmann, Präsident des Handelsverbands Nord, sind die kommenden Wochen entscheidend. Er betonte, dass in Branchen wie Spielwaren, Unterhaltungselektronik und Schmuck bis zu ein Viertel des Jahresumsatzes in den letzten Wochen des Jahres generiert werde.