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HSV: Dramatischer Sieg gegen Moskau – Abschied aus der Champions League


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Dramatischer Sieg im Volkspark
Als der HSV Abschied von der Königsklasse nahm


06.12.2024Lesedauer: 3 Min.
Ivica Olic (l.) und Timothée Atouba waren Ende 2006 noch Gegner: Im Januar 2007 wechselte der Stürmer von ZSKA Moskau zum HSV.Vergrößern des Bildes
Ivica Olic (links) und Timothée Atouba waren Ende 2006 noch Gegner: Im Januar 2007 wechselte der Stürmer von ZSKA Moskau zum HSV. (Quelle: IMAGO / Claus Bergmann)
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Am 6. Dezember 2006 verabschiedete sich der HSV aus einer enttäuschenden Champions-League-Saison. Erst am letzten Spieltag gewann Thomas Dolls Team das erste Spiel. Ein Ende für eine lange Zeit.

Zum Ende des "Sommermärchen"-WM-Jahres 2006 sah beim Hamburger SV alles so aus, wie man es vom Klub kennt. 2005/06 war der HSV lange im Kampf um die Deutsche Meisterschaft dabei und qualifizierte sich für die Champions League. Die Euphorie hielt bloß nicht lange vor: Anfang Dezember hieß die Realität Abstiegskampf. In 15 Bundesligaspielen reichte es für einen spärlichen Sieg und Platz 17. In der sogenannten Königsklasse setzte es in fünf Spielen fünf Niederlagen – man war krachend gescheitert.

Trainer Thomas Doll, selbst einst HSV-Profi, stand unter Druck. Sein Trainerstuhl wackelte enorm, als am Nikolaustag 2006 das finale Gruppenspiel in der Champions League anstand. Dolls großes Pech war die große Verletztenliste. Gleich sieben Stammspieler fielen dem damals 40-Jährigen aus. Im Kader standen gegen ZSKA Moskau – frisch gebackener russischer Meister – mit Benny Feilhaber, Oliver Hampel und Rouven Hennings gleich drei Amateurspieler. Es war das berühmt-berüchtigte "letzte Aufgebot".

HSV-Spiel gegen Moskau war "Spiel um die Ehre"

"Es ist ein Spiel, wo es um die Ehre geht. Die Spieler dürfen nicht Nürnberg als nächsten Gegner im Kopf haben", sagte Thomas Doll vor dem Spiel. Und: "Es bringt nichts, Schuldige zu suchen, um seinen eigenen Hintern zu retten. Das ist nicht meine Philosophie." Verteidiger Bastian Reinhardt sagte, der Trainer habe "sein Bestes getan". Von HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann hieß es nur: "Bis Weihnachten ziehen wir das durch."

Der HSV war also mit allem Möglichen beschäftigt, bloß nicht mit dem Champions-League-Spiel. Dabei war es ein Heimspiel vor 50.000 Zuschauern und bei Flutlicht, das war schon immer etwas Besonderes im Volksparkstadion.

Die Partie begann für die Hamburger denkbar schlecht: Ein gewisser Ivica Olic – der Kroate sollte wenige Wochen später erneut an der Elbe aufschlagen und zur HSV-Legende werden – brachte die Gäste nach 23 Minuten in Führung. Besart Berisha gelang der Ausgleich (28.), dann kippte die Partie wieder in Richtung Moskau. Yuriy Zhirkov traf zum 2:1 (65.), ehe HSV-Verteidiger Timothée Atouba nach seiner Auswechslung den Fans einen Stinkefinger zeigte und die Rote Karte sah (69.). Happy End? Fehlanzeige. Oder?

HSV schlug Moskau – doch die Wende blieb Ende 2006 aus

Was dann passierte, glich doch noch ein wenig einer magischen Nacht: Die Gastgeber fingen an, befreit aufzuspielen. Jetzt war schließlich alles egal – und Dolls Mannschaft erinnerte sich wieder an ihr Potenzial. Nach 84 Minuten sorgte Kapitän Rafael van der Vaart für den Ausgleich zum 2:2. Sechs Minuten später setzte der Niederländer den gerade eingewechselten Boubacar Sanogo in Szene – der Joker vollendete in der Schlussminute zum 3:2-Heimsieg.

"Die Bosse hoffen auf ein Wunder und die Wende", hieß es am Tag nach dem Spiel im "Kicker". Nichts davon gab es: Thomas Doll hielt noch bis zum 1. Februar 2007 als HSV-Trainer durch, dann war seine Zeit nach 111 Pflichtspielen abgelaufen. Huub Stevens führte die "Rothosen" anschließend in einem unglaublichen Schlussspurt noch vom Abstiegskampf bis in den Uefa-Pokal. In die Champions League allerdings sollte es der HSV nach jenem Abend des 6. Dezember 2006 nicht mehr schaffen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Kicker: Ausgabe 99/2006 vom 7. Dezember 2006 (PDF)
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