"Besorgniserregende" Entwicklung Hamburger Telefonseelsorge schlägt Alarm
Die Hamburger Telefonseelsorge gerät an ihre Grenzen. Immer mehr Menschen benötigen die Hilfe der Ehrenamtlichen.
Die Telefonseelsorge der Diakonie in Hamburg verzeichnet eine steigende Nachfrage. Wie die Leiterin Babette Glöckner mitteilte, haben in diesem Jahr bereits rund 17.000 Menschen das Angebot in Anspruch genommen. Glöckner bezeichnete diese Entwicklung als besorgniserregend und wies darauf hin, dass die Kapazitätsgrenzen manchmal erreicht werden.
Besonders zur Weihnachtszeit wird Einsamkeit stärker empfunden, was den Bedarf an seelsorgerischer Unterstützung erhöht. Viele Anrufer berichten von wachsendem Druck im familiären und beruflichen Umfeld sowie von finanziellen Nöten und gesundheitlichen Problemen. Glöckner betonte, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, Ansprechpartner für ihre Probleme zu finden und daher die Anonymität der Telefonseelsorge schätzen.
Viele Menschen sind unsicher im Umgang mit anderen
Ein weiteres Problem sei die zunehmende Vereinzelung in der Gesellschaft, so Glöckner. Viele Anrufer zeigten Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen und hätten Schwierigkeiten, starke Gefühle wie Wut oder Scham angemessen zu kommunizieren. Dies stelle auch eine Herausforderung für die ehrenamtlichen Seelsorger dar, deren Arbeit durch umfassende Ausbildung und Supervision unterstützt werde.
Glöckner sieht darin eine Abnahme der Beziehungsfähigkeit insgesamt, was oft zu unkontrollierten emotionalen Ausbrüchen am Telefon führt. Die Pastorin unterstrich die Bedeutung der fortlaufenden fachlichen Unterstützung für die Ehrenamtlichen, um diesen Herausforderungen adäquat begegnen zu können.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa