Silvester in Hamburg Sprengsatz explodiert: 20-Jähriger stirbt in Ochsenwerder
Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz: In Hamburg gibt es für die Rettungskräfte am Jahreswechsel viel zu tun. Eine vorläufige Bilanz.
In der Neujahrsnacht ist ein 20-jähriger Mann in Hamburg-Ochsenwerder (Bezirk Bergedorf) bei der Explosion eines selbstgebastelten Feuerwerkskörpers ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Hamburger Polizeisprecher t-online in der Nacht. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Die Polizei teilte in ihrer Bilanz am Vormittag des 1. Januar mit, dass es im Stadtteil Ochsenwerder kurz nach Mitternacht zu einem Böllerunfall gekommen sei, bei dem ein 20-Jähriger durch die Detonation von Pyrotechnik tödlich verunglückte. Nach jetzigem Ermittlungsstand zündete der 20-Jährige nicht zugelassene Pyrotechnik.
Der Sprengsatz explodierte sofort und verletzte den jungen Mann tödlich. Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes übernahm die psychosoziale Akutbetreuung der Augenzeugen und Angehörigen, berichtet die Polizei. Laut eines Reporters vor Ort handelte es sich bei dem Sprengsatz um eine sogenannte Kugelbombe. Was eine Kugelbombe ist, und warum sie als so gefährlich gilt.
Durch die Explosion eines ähnlichen Sprengsatzes in Berlin-Schöneberg wurden 36 Wohnungen unbewohnbar und mehrere Menschen verletzt. Mittlerweile kursiert ein Video der massiven Explosion in den sozialen Medien – hier mehr dazu.
Weitgehend ruhige Nacht – aber Attacken auf Einsatzkräfte
Der Polizeisprecher sagte t-online gegen 2 Uhr in der Früh, dass die Hamburger Einsatzkräfte einen bislang insgesamt weitgehend ruhigen Jahreswechsel erlebt hätten.
Größere Vorfälle seien bis auf einen Einsatz in Steilshoop ausgeblieben. Dort waren Feuerwehrkräfte beim Löschen eines Brandes gegen 19 Uhr von einer Personengruppe mit Pyrotechnik beschossen worden. Die Feuerwehrleute hätten sich daraufhin zunächst zurückgezogen und konnten den Brand nur unter Polizeischutz schließlich löschen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Flammenmeer in Poppenbüttel
In einem Einfamilienhaus am Saseler Carsten-Meyn-Weg war die Feuerwehr in der Nacht mit zwei Löschzügen im Einsatz. Dort war der Dachstuhl des Gebäudes und der angrenzende Carport in Vollbrand geraten.
Die Brandursache und das Ausmaß des Schadens des Großbrands in Poppenbüttel waren zunächst unklar. Zu einem weiteren Großeinsatz in der Neujahrsnacht kam es in Billstedt, wo zwei Löschzüge den Vollbrand eines Schuppens erfolgreich unter Kontrolle brachten.
Silvester in Hamburg: Großer Andrang trotz starker Winde
Vor allem um die Landungsbrücken herum versammelten sich große Menschenmengen in der Silvesternacht und schauten sich von dort die zahlreich gezündeten Feuerwerke an. Bei etwa fünf Grad und stärkeren Winden strömten mehr als zehntausend Feiernde an die Elbe. Das Gebiet zwischen Elbphilharmonie und Fischmarkt war um Mitternacht komplett gefüllt.
Auf dem Jungfernstieg und an der Binnenalster kam insgesamt eine "niedrige zweistellige Zahl" an Feiernden zusammen, so ein Polizeisprecher zur Nachrichtenagentur dpa. Um die Reeperbahn herum sei die Lage mit einem normalen Wochenende vergleichbar.
Bilanz der Feuerwehr
Die Hamburger Feuerwehr bilanziert am Neujahrsmorgen vorläufig: Bis zum Morgen erfasste die Feuerwehr insgesamt 1.365 Einsätze. 484 Einsätze habe es unter anderem im Bereich Brandschutz gegeben, 803 Einsätze gab es beispielsweise für den Rettungsdienst.
- Telefonat mit dem Lagedienst der Polizei Hamburg
- Reporter vor Ort
- bild.de: Liveblog zur Silvesternacht
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- x.com: Beitrag von Sebastian Peters
- Pressemitteilung der Feuerwehr Hamburg (1. Januar 2025)
- Pressemitteilung der Polizei Hamburg (1. Januar 2025)