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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das ist geplant Hamburg macht den Stadtpark autofrei
Die Otto-Wels-Straße teilt den Hamburger Stadtpark in zwei Hälften. Die Parteien im Bezirk Nord sind sich einig: Die Straße soll künftig den Menschen gehören. Was geplant ist.
Im kommenden Sommer soll der Stadtpark autofrei werden – zumindest testweise für mindestens ein Wochenende. Das hat die Koalition aus SPD, CDU und FDP im Bezirk Hamburg-Nord beschlossen. Zum 100. Geburtstag sollen neue Konzepte für die Nutzung erprobt werden, hieß es.
Die Otto-Wels-Straße ist die einzige öffentliche Verkehrsstraße, die durch den Stadtpark verläuft. Sie könnte bald zeitweise gesperrt werden, "um den Stadtpark noch attraktiver zu gestalten", heißt es im gemeinsamen Antrag der drei Parteien.
"Freies Wochenende": Keine Autos im Hamburger Stadtpark
Für mindestens ein Wochenende im Sommer soll die Otto-Wels-Straße deshalb im Rahmen des Projekts "Freies Wochenende" zur Freizeitfläche werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Vereine, Institutionen und die Gastronomie, die sich rund um die Straße angesiedelt haben: Mit ihnen gemeinsam will der Bezirk die Umsetzung des autofreien Wochenendes planen.
Auch mit dem HVV wollen SPD, CDU und FDP in einen engen Austausch gehen: Während der Sperrung der Otto-Wels-Straße müsste die Buslinie 179 umgeleitet werden. Außerdem wäre ein Ausweichkonzept für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste notwendig. Im Anschluss an das Projekt soll es eine Evaluation geben: Bei Erfolg würde ein Anschlusskonzept für das Jahr 2026 entwickelt.
Ursprünglich stammt die Idee von den Grünen, deren Bezirksfraktion Ende November ein ähnliches Konzept in der Bezirksversammlung vorgestellt hatte. Der größte Unterschied zum jetzt beschlossenen Konzept: Die Grünen hätten die Otto-Wels-Straße gern an sechs Wochenenden während der Sommerferien gesperrt.
Tempo 30 am Borgweg soll Verkehr am Stadtpark sicherer machen
Südlich des Stadtparks wird die Otto-Wels-Straße zum Borgweg – auch dort haben sich SPD, CDU und FDP Gedanken um das Thema Verkehrssicherheit gemacht. Zwischen Südring und Wiesendamm, dort liegen die U-Bahnstation und die Bushaltestellen, soll künftig Tempo 30 gelten.
Die Bezirkskoalition begründet das mit der Sicherheit der Radfahrer: Diese müssten, wenn sie die Fahrradstellplätze nutzen, den Borgweg zweimal überqueren. Einmal, um ihr Rad abzustellen und dann, um zum U-Bahnhof zu gelangen. Dass die Passanten dabei den fließenden Verkehr aus dem Stadtpark beachten müssen, halten die Fraktionen für gefährlich – zumal viele Autofahrer nach dem Ende der Tempo-30-Zone auf der Otto-Wels-Straße auf Tempo 50 beschleunigten.
- Bezirksversammlung Hamburg-Nord: Drucksache 22-0453
- Bezirksversammlung Hamburg-Nord: Drucksache 22-0574
- Bezirksversammlung Hamburg-Nord: Drucksache 22-0575