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Hamburg

Hamburg: Mehr Obdachlose als in ganz Baden-Württemberg – neuer Bericht


Bericht für Hamburg
Mehr Obdachlose als in ganz Baden-Württemberg

Von t-online, dpa, tzo

09.01.2025 - 17:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Obdachloser liegt auf dem Gehweg (Symbolbild): Ein Bericht der Bundesregierung legt neue Zahlen offen.Vergrößern des Bildes
Ein Obdachloser liegt auf dem Gehweg (Symbolbild): Ein Bericht der Bundesregierung legt neue Zahlen offen. (Quelle: Marcus Brandt/dpa)
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In Hamburg schnellt die Zahl der Obdachlosen weiter in die Höhe. Doch nur jeder Dritte von ihnen hat Anspruch auf eine öffentliche Unterkunft, wie die Sozialbehörde erklärt.

Nach dem neuen Wohnungslosenbericht der Bundesregierung haben in Hamburg 3.787 Menschen keine Unterkunft. Damit leben in der Hansestadt mehr Menschen auf der Straße als in Baden-Württemberg, das etwa sechsmal so viele Einwohner hat und 3.505 Obdachlose verzeichnet.

Die Hamburger Sozialbehörde zeigt sich von dieser Zahl nicht überrascht. Staatsrätin Petra Lotzkat erklärte, man habe ohnehin eine deutliche Zunahme seit der letzten Studie im Jahr 2018 erwartet.

Allerdings widerspricht Lotzkat einem wesentlichen Punkt des Berichts. Dieser gibt an, dass 52,6 Prozent der Obdachlosen Deutsche und 47,4 Prozent Ausländer seien. Lotkat weist aber darauf hin, dass durch das Winternotprogramm bekannt sei, dass nur etwa 20 Prozent der Betroffenen Deutsche seien. Etwa 30 bis 35 Prozent seien EU-Bürger aus Polen, Bulgarien und Rumänien; die übrigen Menschen kämen überwiegend aus Nicht-EU-Staaten, darunter viele Afrikaner.

Herausforderungen bei sozialer Unterstützung

Laut Lotzkat hätten zwei Drittel der Obdachlosen keinen Anspruch auf Sozialleistungen in Deutschland, oft aufgrund gescheiterter Zuwanderung. Während die meisten EU-Bürger aus Osteuropa erfolgreich Fuß fassten, scheiterten andere auf dem Arbeitsmarkt, bevor sie Ansprüche auf Arbeitslosengeld oder andere Leistungen erwerben konnten.

Die Sozialbehörde könne diesen Menschen nur begrenzt helfen und biete lediglich "niedrigschwellige Hilfen" wie Übernachtungsmöglichkeiten im Winternotprogramm und Rückkehrberatung an. Jährlich nähmen 300 bis 400 Menschen aus Polen, Rumänien und Bulgarien diese Rückkehrhilfen an und reisten in ihre Heimatländer zurück.

Ein Teil der Obdachlosen verfügt zudem über keinen Aufenthaltsstatus. Für den Bericht des Bundesbauministeriums wurden in Hamburg rund 300 Betroffene in 100 Einrichtungen befragt und die Daten anschließend hochgerechnet.

Diakonie fordert mehr Sofort-Wohnungen

Das Diakonische Werk der Nordkirche beklagt eine Verdoppelung der Obdachlosenzahl seit 2018. Damals waren noch 1.910 Menschen ohne Unterkunft gezählt worden. "Die Zahlen zeigen eindringlich, wie wichtig es ist, obdachlose Menschen mit Wohnraum zu versorgen", sagte Dirk Hauer von der Diakonie und betonte die Notwendigkeit eines bedarfsgerechten Ausbaus von Housing-First-Maßnahmen.

Aktuell bietet das Winternotprogramm laut Hauer Platz für nur 1.200 Menschen.

Die Sozialbehörde versichert hingegen: "In Hamburg muss grundsätzlich niemand auf der Straße schlafen." Seit 2022 unterstützt die Behörde das Housing-First-Modellprojekt, bei dem langzeitobdachlose Menschen direkt eine feste Wohnung erhalten.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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