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Hamburg

Bei Hamburg: "Grande Dame" Sofia Gubaidulina tot – Trauer um Komponistin


"Grande Dame der Neuen Musik"
Komponistin Sofia Gubaidulina mit 93 Jahren gestorben

Von t-online, dpa
13.03.2025 - 15:53 UhrLesedauer: 2 Min.
"Grande Dame der Neuen Musik" (Archivbild): Die aus Russland stammende Komponistin Sofia Gubaidulina wurde 93 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
"Grande Dame der Neuen Musik" (Archivbild): Die aus Russland stammende Komponistin Sofia Gubaidulina wurde 93 Jahre alt. (Quelle: Matthias Hoenig/dpa)
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Die vielfach ausgezeichnete russische Komponistin Sofia Gubaidulina ist tot. Die "Grande Dame der Neuen Musik" verstarb im Alter von 93 Jahren.

Die russische Komponistin Sofia Gubaidulina ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Wie die russische Stadt Kasan, Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan, mitteilte, verstarb die vielfach ausgezeichnete Musikerin tatarischer Abstammung am Donnerstag. Die Stadt würdigte Gubaidulina als eine epochale Figur.

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Der Hamburger Musikverlag Boosey & Hawkes/Sikorski bestätigte den Tod der Komponistin, die seit 1992 im Örtchen Appen bei Hamburg lebte. Dort sei sie nun auch gestorben. "Sofia Gubaidulina galt als Grande Dame der Neuen Musik, die bedeutendste russische Komponistin der Gegenwart und als Mensch, der aus einem tiefen Glauben Inspiration schöpfte", hieß es in einer Mitteilung des Verlags.

Gubaidulina zählte zu den prägenden Figuren der zeitgenössischen Musik. Die Komponistin hinterließ ein umfangreiches Schaffen, zu dem die großen geistlichen Werke "Johannes-Passion" (2000) und "Johannes-Ostern" (2002) zählen. Ihr 2. Violinkonzert widmete Gubaidulina der deutschen Geigerin Anne-Sophie Mutter, die es 2007 uraufführte.

In der Sowjetunion anfangs verboten

In der Sowjetunion war die Musik der 1931 in Tschistopol in Tatarstan geborenen Künstlerin lange Zeit verboten. Erst der Geiger Gidon Kremer lenkte in den 1980er Jahren im Westen den Blick auf Gubaidulinas Schaffen. Vielfach experimentierte sie mit Instrumenten und Klängen von Volksmusik.

Wegen der tiefen Spiritualität verglich der Cellist David Geringas die Musik der Russin mit der von Johann Sebastian Bach. Gubaidulina war eine gläubige orthodoxe Christin. "Im Gebet hilft Gott mir, damit ich liebe", sagte sie in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zu ihrem 85. Geburtstag 2016.

Musik als Nähe zu Gott

"Es heißt, der Mensch könne ohne Musik nicht existieren, überhaupt nicht leben. Für mich liegt das daran, dass der Mensch beim Hören von Musik "aus der Zeit" fallen und wie ich eine Nähe zu Gott empfinden kann", erklärte sie.

Gubaidulina erhielt zahlreiche Auszeichnungen, auch aus ihrer Heimat Russland; sie war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingeladen, die jährlich die Oscars vergibt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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