Bis 6.30 Uhr Warnstreik legt Elbtunnel und Verkehr lahm

Seit Donnerstagabend sind alle vier Röhren des Elbtunnels in Hamburg gesperrt. Die Sperrung soll bis Freitagmorgen andauern.
Ein Warnstreik in der Tunnelbetriebszentrale hat den Verkehr im Hamburger Elbtunnel lahmgelegt. Seit Donnerstagabend um 21 Uhr sind alle vier Röhren komplett gesperrt. Die Sperre soll bis Freitag, 6.30 Uhr, andauern.
Ursprünglich wollte die Gewerkschaft Verdi den Elbtunnel von Donnerstag, 18 Uhr, bis Freitag, 10 Uhr, unpassierbar machen – und nicht nur den: betroffen gewesen wären auch die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen auf der Autobahn A7 sowie der Wallringtunnel am Hauptbahnhof und der Krohnstiegtunnel am Flughafen.
Autobahn GmbH und Gewerkschaft Verdi einigen sich auf Vergleich
Im Feierabend- und Berufsverkehr hätte dies jedoch zu einem Stau-Chaos geführt, weshalb die Autobahn GmbH vor das Arbeitsgericht zog. Nur wenige Stunden vor Beginn der geplanten Tunnelsperrungen verständigten sich dort die Gewerkschaft Verdi und die Autobahn GmbH auf einen Vergleich.
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Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.
Weitere Warnstreiks am Freitag im öffentlichen Dienst in Hamburg
Im öffentlichen Dienst sind am Freitag in Hamburg weitere Warnstreiks geplant. So sollen Beschäftigte des Deutschen Schauspielhauses, der Staatsoper, des Thalia Theaters und der Elbphilharmonie unter dem Motto "Ohne uns bleibt es still" die Arbeit niederlegen. Am Freitag und Samstag wird nach Verdi-Angaben auch die Stadtreinigung Hamburg (SRH) streiken. Betroffen sind unter anderem Müllabfuhr, Straßenreinigung und Sperrmüllabholung.
Der Warnstreik der Hadag-Beschäftigten läuft weiter. Sie hatten bereits am Donnerstag den Fährverkehr auf der Elbe lahmgelegt. In dem unabhängig vom öffentlichen Dienst laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus von 18 Prozent, mindestens aber 625 Euro pro Monat. Die Arbeitgeberseite habe bislang bei einer Laufzeit von 24 Monaten ein Lohnplus von 5 bis 6,65 Prozent angeboten.
Die Hadag-Beschäftigten sowie die der Stadtreinigung, der Hamburg Port Authority (HPA), der Autobahn GmbH sowie diverser Bühnen und Konzerthäuser wollen sich am Freitag um 9 Uhr vor der Elbphilharmonie zu einer Kundgebung versammeln.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Beitrag der Autobahn GmbH Nord bei X