Albtraum über den Wolken Passagierin verklagt Eurowings nach Horror-Flug

Ein Eurowings-Flug von Hamburg nach Ibiza gerät in schwere Turbulenzen und sackt 1.000 Meter ab – an Bord bricht Panik aus. Nun fordert eine Passagierin Schmerzensgeld.
Ein Eurowings-Flug nach Ibiza geriet in ein schweres Unwetter und sackte Hunderte Meter ab – jetzt klagt eine Passagierin auf Schmerzensgeld. Am Donnerstag, 20. März 2025, verhandelt das Amtsgericht Hamburg den Fall. Die Klägerin fordert eine Entschädigung, weil sie während des Flugs Todesangst erlitten habe.
Der Vorfall ereignete sich am 27. August 2023: Der Airbus A320 mit 174 Passagieren an Bord geriet auf dem Weg von Hamburg nach Ibiza in heftige Turbulenzen. Laut Medienberichten verlor die Maschine binnen einer Minute rund 1.000 Meter an Höhe.
Passagiere durchgeschüttelt – Panik an Bord
Nach Berichten von Fluggästen wurden einige Menschen aus ihren Sitzen geschleudert. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung hätten einige Fluggäste sogar die Kabinendecke berührt. Eine Passagierin schilderte in einem Interview mit Radio Hamburg, dass sich viele an ihren Sitzen festhielten und große Angst hatten. Eine Flugbegleiterin habe geweint, aus dem Cockpit habe es keine Kommunikation gegeben.
Der Flug konnte wegen des Sturms nicht auf Ibiza landen. Mehrmals kreiste die Maschine über der Insel, bevor sie zum Flughafen Alicante umgeleitet wurde. Dort seien die Passagiere nach Angaben der Kanzlei der Klägerin sich selbst überlassen worden.
Prozess um Schmerzensgeld in Hamburg
Da Eurowings keine Entschädigung zahlen will, wurde eine Musterklage eingereicht. Die Airline argumentiert, dass keine offizielle Beschwerde während des Fluges eingegangen sei. Wie eine solche Beschwerde unter den extremen Umständen überhaupt hätte erfolgen sollen, wird nun vor Gericht diskutiert.
Laut dem "Hamburger Abendblatt" geht es in dem Prozess um einen höheren vierstelligen Betrag. Das Urteil könnte auch für andere Passagiere wichtig sein, die ähnliche Ansprüche geltend machen wollen.
Eurowings weist Vorwürfe zurück
Die Airline betont, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Passagiere oder die Crew bestanden habe. Eine technische Untersuchung der Maschine habe außerdem gezeigt, dass kein Blitzeinschlag vorlag.
Unter den Passagieren befand sich auch Reality-TV-Darstellerin und ehemalige Flugbegleiterin Eva Benetatou. Sie sprach seinerzeit in sozialen Medien vom "schlimmsten Tag meines Lebens" und sagte, sie habe "den Tod vor Augen gesehen". Besonders habe sie um ihren zweijährigen Sohn gefürchtet, der neben ihr saß. Hier lesen Sie mehr dazu.
- presseportal.de: Mitteilung von Diekmann Rechtsanwälte vom 11. März 2025
- abendblatt.de: "Beinahe-Absturz auf Flug nach Ibiza – Passagierin will Schadenersatz" (kostenpflichtig)
- radiohamburg.de: "Das hat Radio Hamburg Hörerin Olivia auf dem Eurowings Flug nach Ibiza erlebt"
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